Der Verharmlosungstheoretiker

Bild von Alf Glocker
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Es gibt Probleme, die nicht mit einer Hauruck-Methode gelöst werden können, sondern VIELLEICHT mit viel Geduld. Es gibt Probleme, die können EVENTUELL mit viel Fleiß gelöst werden, und es gibt Probleme, die können überhaupt nicht gelöst werden … und zwar egal was man dafür tut. Das klingt zwar komisch, ist aber so!

Demgegenüber können alle Probleme ganz einfach gelöst werden, indem man sie schlichtweg ignoriert. Dieser Methode bedienen sich weder Philosophen noch sogenannte „Verschwörungstheoretiker“, sondern gewiefte Verharmlosungstheoretiker, die sofort ein Betätigungsfeld finden, sobald sich irgendwo ein Problem auch nur ansatzweise zeigt!

Das Geheimnis dabei lautet „Auf stur schalten“, dann waltet sich alles nicht nur wie von selbst, sondern tatsächlich von alleine, und auf einmal war alles „immer schon so“. Und weil sich ja nichts geändert hat, oder nie etwas ändern wird, ist es gut wie es ist, denn etwas Besseres gibt es nicht. Man könnte sagen: Das ist die Endlösung für alles.

Daß man, genau genommen, nicht mehr weiterweiß, ist irrelevant. Der Realist erkennt die Situation und passt sich an … er akzeptiert und ist auf diese Weise „Herr der Lage“, Beschützer, Organisator – vor allem aber derjenige, welcher versucht, einigermaßen heil aus einer Misere herauszukommen. Mit etwas Glück kann er dann …

dem Schicksal noch seinen Nachwuchs unterjubeln, indem er schlicht und ergreifend, weitermacht an eine Zukunft zu glauben, die längst andere bestimmen. Das macht einem echten „Realisten“ aber nichts aus, denn er orientiert sich an der großen Linie, nicht an den Einzelfällen. Das führt zu nichts. Da kann er höchstens anecken.

Die Geschichte besteht schließlich nicht aus Einzelfällen, sondern aus Großereignissen – und das, obwohl man an den Einzelfällen, die kommen, Großereignisse bereits längst vor ihrem Eintreten erkennen kann. Fakt ist jedoch für den Verharmlosungstheoretiker der ihn betreffende, unmittelbare Augenblick, nicht das Tao.

„Das Tao ist alles, was ich nicht weiß“, sagt die Religion und der Verharmloser ergänzt: „Und was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß!“ Anders formuliert: Im Nichtwissen liegt der Weisheit letzter Schluss, denn „Es kommt wie’s kommt“, oder „Alles wird gut!“, bzw. „Man sollte sich da nicht einmischen >die< werden schon machen, was sie tun!“

Selbst zu wissen was man tut ist, laut den Dogmen der meisten Glaubensrichtungen, gar nicht nötig, da uns ein gütiger Geist oder Ungeist durch alle Untiefen des Lebens begleitet, über uns wacht und an unserer Stelle auf uns achtet, damit uns nichts weiter geschehen kann als irgendwer vorgesehen hat. Man darf nur nichts Schlechtes dabei denken.

Der Verharmlosungstheoretiker glaubt unerschütterlich, daß es gerade jetzt, in seiner Gegenwart, nicht in der dunklen Vergangenheit und auch nicht in einer nebulösen Zukunft, unmöglich ist, daß es Verschwörungen gegen ihn geben könnte. Wer an Verschwörungen glaubt und vereinzelte Unregelmäßigkeiten in der Realität „überbewertet“ denkt negativ!

„Konzentriere dich auf die Gegenwart“, lautet sein Wahlspruch, „An der Vergangenheit kannst du nichts mehr ändern“, sagt er, und „Die Zukunft kommt ganz von selbst!“ „Das Leben ist wie es ist“, so spricht der Weise, der mit unendlich vielen Allgemeinplätzen aufwarten kann, wenn es ihm darum geht zu erklären, warum er recht hat.

So gesehen ist also alles ganz einfach! Man muss es nur ganz einfach nehmen wie „es“ kommt, sonst verkompliziert man sich einfach. Wer alles einfach nimmt, braucht es nicht doppelt zu nehmen oder gar dreifach. „Sieh die Dinge wie sie sind, nicht wie du sie gerne hättest, dann wirst du erleben, daß nichts so heiß gegessen wird wie man es kocht“…

Es ist doch alles sooo einfach – Hauruck! Sei stets fleißig und bestrebt und wenn man dir eine klebt, dann halte deine Wangen hin – das macht Sinn! Dann aber tanz‘ mit der Dorl, tanz‘ mit der Dorl – bis nach Schweinau, mit der Dorl, oder such dir eine andere aus. Das Überangebot an (Un)Möglichkeiten ist riesengroß, vor allem aber harmlos!

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Kommentare

03. Jun 2021

Ja - POSITIVES Denken reicht -
Dass sich das Übel so-fort schleicht ...

LG Axel

03. Jun 2021

Genau, drum denke immer positiv,
denn so liegst du niemals schief!

LG Alf