Die Ph(r)ase „Cäsar“ – BITTESCHÖN!
Ich weiß nicht, was ich schreiben soll:
„CÄSAR“ – Titel – bei 14 Zoll …
Als Thema für den Juli hier –
Frau Krause! Bitte her zu mir …
Für hundert Euro plus 10 Bier –
Bei der regiert stets stark die Gier –
Hat sie mir fix den Text verfasst;
Ich kippte aus den Latschen – fast:
„Ha! Janz ne aame Socke war!
Ja eijentlich der Herr Zähsaar!
Bissa den WÜRFEL schlau afand!
Wara schwer reich! Un sehr bekannt!“
Frau Krause? Sicher steht es fest –
Er sprach: „ Alea iacta est!“
„Der Würfel ist gefallen“– klar –
Doch CÄSAR kein ERFINDER war …
„Rubiks Zaubawürfel! Nu kapiert?!
Den hatta eenfach konnstruiehrt!“
Nee – dies wird von mir bestritten –
„Der RUBIK-ON is übaschritten!“
© Axel C. Englert
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Julius und Pompeia
Fern in der Vergangenheit
lebte einst Julius Cäsar,
er trat aus dem Regenbogen
und kam zu uns herab.
Über weite Felder
stieg er aus seinem Grab,
um uns zu erscheinen
in lockeren Gedichtsreimen.
Sein Herz umwogt von Traurigkeit,
sein Hemd aus dunklen Wolken,
der Kopf vom welken Lorbeer umkränzt.
Er war kein Kind des Wassers,
eilte voraus wie der Blitz,
wütete wie der Sturm,
schoss wie weißes Wasser empor.
Er liebte einst Pompeia,
die schöne Wohlgeborene,
malte ihre Konturen
mit Haaren seines Hauptes
und Herzfarben des blauen Vogels
in die Unvergänglichkeit.
© Angélique Duvier/Juni 2020
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Das alte Rom
Das Volk bestimmte, wer regiert,
so hatt‘ man‘s lange praktiziert.
Es wurd‘ gewählt, das Erbrecht fiel,
doch war’s kein wirklich faires Spiel.
Die Macht, durch blutige Intrigen,
wechselte sie, in Bürgerkriegen.
Trotzdem schafft‘ man am Mittelmeer
ein Reich, so groß wie nie vorher.
Ein Feldherr feiert manchen Sieg.
Erfolgreich war der Gallienkrieg,
darauf der Julius beschloss:
ab jetzt bin solo ich der Boss!
In Rom zog seine Streitmacht ein,
nach diesem Sieg herrscht er allein.
Doch hielt nicht lang die Herrschaft an,
weil man den Umsturz bald ersann.
Die Feinde hatten ihn umringt,
vom Dolch verletzt er niedersinkt.
Auch Brutus, der ihm wie ein Sohn,
stieß ihn von dem Cäsarenthron.
© Sigrid Hartmann
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Cäsar, der Weise
Die Pflanzen verdrängen Pflanzen auf der Erde!
Und Tiere fressen Tiere, sind total brutal …
„Tötet alles. was da irgendwie geboren werde!“
Dies ist das Programm in diesem Jammertal!
Und da gibt es Menschen, die das eben können,
besser, als die trüben Massen es erahnen …
Viele könnte man, genau in diesem Sinne nennen!
Sollte uns das nicht die Menschlichkeit ermahnen:
zur Rücksichtnahme, wider eine tödliche Natur,
die sich nur dann am steten, wilden Sein erhält,
wenn sie, ob stark, ob mit Verstandesdiktatur,
sich unaufhörlich neu erschafft auf dieser Welt?
Julius hat uns bereichert mit fatalen Morden!
Ein Drittel Galliens hat er einfach ausgelöscht.
Da konnte Freude nicht grad überborden –
und doch ist die Kultur gewaltig vorgeprescht.
Das ist des Gottes Zwangsmethoden hohes Ziel:
daß man Schwache durch die Stärkeren ersetzt!
Und hast du, Freund und Kupferstecher, viel Gefühl,
dann fühlst du dich dadurch im Kern verletzt!
Niemand auf der Welt denkt dran sich zu gebärden,
als wäre er von Geistesadel, tolerant und klug!
Das ist so Brauch, im Himmel und auf Erden –
wo Kain den kleinen Bruder Abel dreist erschlug!
Wer das nicht glaubt, der hat sich abgewendet
vom wahren Treiben, dem Gescheh’n, der Realität.
Wer mordet, wer die Macht gemein verwendet,
der weiß zwar schon, worum sich’s grade dreht …
doch sicher ist er nie vor rücksichtslosen Taten!
Auch Cäsar nicht, er fiel, wie seine Opfer auch.
Das konnte er wohl nicht als Philosoph erraten?!
Stand er, wie alle großen Bösen, auf dem Schlauch?
© Alf Glocker
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Julius Cäsar
Als Julius Elfriede sah,
fand er sie wunderschön.
Sie plinkerte ihm fröhlich zu,
da war's um ihn geschehn.
Er forderte sie auf zum Tanz,
und sie ging gerne mit.
Begeistert war sie dann sogleich
von Julius' Wiegeschritt.
Im Séparée zu spät'rer Stund
erforschte er sie gleich ;- )
und küsste ihren hübschen Mund
– der war so sanft und weich ...
„Elfriede, werde meine Frau!"
Elfriede hauchte „Ja"!
„Du wirst Frau Schmidt! Ich weiß schon jetzt,
das, Schatz, wird wunderbar."
„Frau ‚Schmidt' (?!), o nein, das möcht ich nicht!
Nimm meinen Namen an."
„Wie heißt du denn? Ist ‚Schmidt' zu doof?"
„Ist nix Besonderes dran.
Ich heiße ‚Cäsar' – das klingt toll!"
„Geliebte! ... Ehrlich mal ...
Mit ‚Julius' wird's ein Witz. Ich glaub,
der Name wird mir Qual."
Elfriede schmollte. Julius auch.
Der erste Streit – juchhe!
Die Liebe siegte. Und ab heut
heißt Julius ‚Cäsar' ... Yeah!!!
© Corinna Herntier
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Das Blatt
Beizeiten flohen seine Haare,
doch das florale Wunderbare
schenkte dem Haupt Brisanz.
„Verzier man mich mit Lorbeerlaub,
und wenn ich einst nur Ruf und Staub,
wird dies stets Krone sein!"
Die Köchin, die nicht kochen konnte,
in seinen gierig Blicken sonnte ...
Nichts brannte heute an.
Sie rührte ihre fade Suppe,
die beiden eigentlich jetzt schnuppe.
Doch als er überbeugig:
Fand etwas Laub von Cäsars Kopf
in ihren römisch Suppentopf.
Das Wunder war geschehen!
So manch Gewürz antiker Schürz'
blieb uns als Speis' und Schmeck.
© Ralf Risse
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Gaius Iulius Caesar
Gaius Iulius Caesar mac Marcus Vipsanius Agrippa, Eroberer der Welten, Bezwinger der Gallier und Sklave deiner eigenen Gier nach Ansehen, Reichtum und Ruhm, höre!
Kehre nach Gallien zurück, denn auf Mona erbitten die Träumer unserer Stämme vereint den Beistand unserer Götter, unser Land von dir zu befreien.
Wie mächtig unsere Götter sind, hast du bereits erfahren, als Mannanan ihre Gebete erhörte, seine weißen Rösser hoch steigen ließ, sodass in dem in Aufruhr versetzten Meer nicht nur deinen Ruderern, Legionären und Hilfstruppen das Mark in den Knochen gefror, sondern Todesangst ebenso die stolzen Pferde deiner Kavallerie in ihrer Panik die Bäuche deiner Schiffe splittern ließen und dich so zwangen, nach Gallien zurückzukehren, wolltest du nicht elend ertrinken, Mannanan und Briga sei Dank!
Das war dir nicht Lehre genug, du konntest deine Gier nicht zügeln. Unsere friedvollen Küsten versprachen dir Perlen, Gold und Silber sowie Sklaven und dich in den Augen der mächtigen Männer Roms reinzuwaschen von all deinen Verfehlungen gegen dein eigenes Volk und die Ehre während der Zeit deiner Unterjochungen der einst freien Völker und Stämme, die du gleichzumachen versuchst, indem du sie Rom einverleibst.
Belin wird sein Angesicht durch Regen verhüllen und Nemain wird dir Nebel senden, die dich und deine Soldaten in unseren Mooren verwirren, ebenso wie die Alpträume es tun, gesandt von unseren Träumern, die auf der Suche nach euren Ängsten in euren Schlaf eindringen und diese ins Unerträgliche steigern, um eure Kampfkraft zu schwächen.
Die Krieger und Kriegerinnen unserer Stämme werden sich vereinen, allen Stammesfehden zum Trotz, um unserem Land die Freiheit zu bewahren.
Unsere Bärinnenkrieger und -kriegerinnen werden fortfahren, eure Späher zu töten und die Schlange vom Schwanz her zu schwächen, indem sie in unseren Wäldern geduldig euren Marschkolonnen auflauern und ihre Seelen Reihe für Reihe vom Ende her in aller Stille mit einem schnellen Schnitt durch die Kehle aus dem Leben befreien, bevor ihre vor ihnen marschierenden Kameraden es auch nur merken.
So werden ihre Seelen in dem Land hinter dem Leben orientierungslos und ohne Tröstung umherirren, niemand wird ihnen die Gebete zum Geleit sprechen, denn sie sind nicht hier zuhause und unsere Götter sind nicht ihre Götter.
Gaius Iulius Caesar mac Marcus Vipsanius Agrippa, Bürger Roms, kehre zurück nach Gallien, noch bevor Brigas Rabenvögel dich umkreisen, denn Briga ist nicht nur die Hüterin des Lebens, sondern auch des Todes.
© noé/2020
mac = Sohn von
Mona = Ausbildungs-Hotspot für Träumer und Krieger (heute: Insel Man)
Träumer = Druiden
Mannanan = Meeresgott
Briga = Hüterin des Lebens und des Todes
Belin = Sonne(nengott)
Nemain = Mond(göttin)
Bärinnenkrieger = eine Art GSG9
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