Da schreibt sie - und malt vor dem Fenster zum Wald,
die dunklen Gedanken zerfressen die Nacht,
und schemenhaft steht dort im Schnee die Gestalt,
die sie sich ersehnte, für die sie hier wacht.
Und flehend erhebt sie dann stets ihre Hand
und flüstert voll Sehnsucht ein klagendes „Komm“,
doch wabernd und wallend schließt sich eine Wand,
es tönt eine Stimme: “Und das nennst du fromm?
Wie du da verleumdest und Menschen bekriegst,
zerfressen von Bosheit dir Fälschung ersinnst.
Dann Andere heuchelnd in Sicherheit wiegst,
die sich ganz verfangen in deinem Gespinst
von Lügen und Täuschung . Sag - spürst du denn nicht,
wie du dir bereitest den ewigen Weg?
Hör mich, der in Strenge sehr mahnend hier spricht.
Kehr um und bekenne, denn sonst bricht der Steg,
der leuchtend die Seelen, die ehrlich und echt,
in himmlischem Frieden zu Gott leiten will.
Doch du wirst verdammt sein, denn du handelst schlecht,
du stehst doch schon abseits, drum schweig endlich still.“
Doch sie bleibt dort sitzen, die Stifte umkrallt
und malt jenes Bildnis, das tief in ihr reift:
mit links schreibt sie „ Jesus“, die Rechte - geballt -
malt einen Gehörnten, der sie hart ergreift.
Dies schrieb ich vor Jahren für einen Menschen (sicher stellvertretend für viele)
der Psalme predigt, aber Mobbing nicht nur betreibt, sondern andere mit
Falschbezichtigungen, Betrug und glatten Lügen dazu anstiftet.