Momente und Ewigkeiten

Bild von Britta von Kornblum
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Was bleibt?

Bist Du die Sicherheit, die bleibt?
Ich weiß, ich kann in diesem Moment auf Dich zählen,
aber der Moment wird vergehen.
Wirst Du noch bei mir sein?

Alles, was wir bis hierher gemeinsam hatten,
ist bei mir,
ist meine Sicherheit.
Die kann mir keiner nehmen.
Ich bin unendlich dankbar dafür.
Wird das für mich ausreichen,
wenn Du irgendwann nicht mehr da bist?

Ich will mich damit nicht beschäftigen.
Alles, was wir haben,
ist genau dieser Moment,
und der kann eine Ewigkeit bedeuten.

Was ist mit dem nächsten Moment?
Den leben wir erst, wenn es so weit ist.
Im Vorhinein ist er nicht erlebbar.

Wenn wir uns auf das Jetzt einlassen,
wenn wir alles wahrnehmen, aufnehmen,
fühlen, hören, sehen, riechen, schmecken,
unseren Gefühlen vertrauen und sie
in den Körper kommen lassen,
dann schlüpfen wir durch ein Loch im Raum-Zeit-Kontinuum,
erhaschen einen Moment der Ewigkeit,
den uns niemand jemals wieder wegnehmen kann,
bis wir wieder zurück in einen neuen Moment gehen.

Wenn ich keine Angst vor dem nächsten Moment habe,
vor der Vergänglichkeit des Augenblicks und der Schönheit,
sondern in mir fühle,
dass ich solche Momente immer wieder zu mir holen kann,
dann wird die Zeit für diese Ewigkeit lange genug verweilen.

Der Schlüssel ist
Hingabe
Körperlich fühlen
Angstfrei mich öffnen
Einfach Ich selbst sein.

Wenn Du dabei bist,
auch Dich spüren,
Deine Wirkung auf mich körperlich fühlen
Die Zweisamkeit genießen
Mein Ich und Dein Ich
um uns.

Solange Du da bist,
wird mir das ein weiteres Stück Sicherheit geben.
Und solltest Du nicht mehr da sein,
werde ich immer noch die vergangenen,
gegenwärtigen und zukünftigen
Ewigkeiten
In mir tragen.

20.02.2020
Gedanken zu "Irgendwas bleibt" von Silbermond

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