Weine nicht! Warum weinst du, mein Kind?
Das sind nicht die Wölfe. Es heult der Wind.
Es ist nur der Sturm, der das Haus umdrängt
und sich in den Schiefern des Daches verfängt.
Ich baute das Haus, oft sagte ich´s dir.
Dein Vater erst erbt´es von mir.
Ich hab es gebaut, und das Haus steht fest.
Nur, dass er das Dach endlich richten läßt.
Der Sturm hebt die Ziegel, es heult der Wind.
Es gibt keine Wölfe? Da irrst du, mein Kind.
Sie kommen noch immer in Rudeln vor
und fletschen die Zähne und heulen im Chor.
Und hörst du es krachen, so mach dir nichts draus!
Ich baute es gut, und fest steht das Haus.
Das ist nur dein Vater, der unten sich schlägt,
weil er sich nicht mit dem Nachbarn verträgt.
Der Sturm geht vorüber, ich wußte es doch!
Nur unter uns kracht und splittert es noch.
Ich hab Stein auf Stein zu dem Haus einst gelegt,
das in seiner Trunkenheit er jetzt zerschlägt.
Du weinst nicht länger. Es legt sich der Wind.
Du hörst nicht die Wölfe? Nur ich, mein Kind,
ich höre sie heulen, tagein und tagaus -
Schläfst du, mein Kind? G´tt schütze das Haus!