Muhammad Iqbal
zur Person
Muhammad Iqbal (* 9. November 1877 in Sialkot; † 21. April 1938 in Lahore), ein persisch-indischer Dichter.
Nicht all zu häufig lebt ein Dichter in zwei Kulturkreisen. Bei Sir Muhammed Iqual war das der Fall. Geboren in Sialkot, Punjab, Indien, im Jahr 1877, studierte er in Lahore und wurde zunächst Professor für Geschichte und Philosophie an eben dieser Universität. 1905 reiste er nach England und setzte an Cambridge seine philosophischen Studien fort. München war seine nächste Station, wo er sich weiter der Philosophie widmete. In London veröffentlichte er seine Doktoratsthese über die Entwicklung der Metaphysik in Persien. Dann kehrte er nach Indien zurück und veröffentlichte Gedichte in Persisch, was immerhin nicht seine Muttersprache war. Zwei Sammlungen Muhammad Iqbals persischer Gedichte, die seine Zugehörigkeit zur indischen Gedankenwelt deutlich machen, wurden in englischen Übersetzungen unter den Titeln "Secrets of Self" und "The Tulip of Sinai" gedruckt.
Später dichtete Muhammad Iqbal auch in Urdu. Dabei setzte er seine philosophische Tätigkeit fort und beteiligte sich am politischen Leben von Punjab als Mitglied der "Legislature". Im Jahr 1923 wurde er vom König von England mit dem Titel "Sir Muhammed" ausgezeichnet. Gegen 1930 begann er die Bildung eines unabhängigen Moslemstaates in Nordindien zu befürworten. Als er 1938 in Lahore starb, bedauerte Rabindranath Tagore seinen Tod als Verlust eines Dichters "of universal appeal" für Indien. Dass er das war, kann man anhand einiger Beispiele aus der erwähnten Übersetzung der "Tulip of Sinai" von Trevor Arberry ahnen.
Wie der Taj Mahal nur aus der Verbindung des Islams mit dem Hinduismus endstehen konnte, hat sich dieser Dichter sein eigenes, unverkennbares Weltbild in klingenden Versen geschaffen. Muhammad Iqbal war nicht besessen von der Zwangsvorstellung einer in sich selbst zerfallenden Originalität, sondern schöpfte aus zwei Welten. Das Ergebnis ist faszinierend.
Quellen: Volltext by Erich Vio/SILHOUETTE - Literatur International (alle Rechte vorbehalten); Wikipedia
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