Aus dem Zyklus „Monatsgedichte“
Im Januar gibt's Neujahrsgrüße,
dann rote Nasen, kalte Füße,
und Heilige Drei Könige,
doch warme Tage wenige.
Drauf schiebt sich in den Vordergrund
die Schar der Jecken, keck und bunt;
die bieten Narreteien dar,
doch richtig erst im Februar.
Im Jänner ist's oft kühl und nass,
man feiert Epiphanias.
Man isst auch mal den Gänsebraten,
von dem der Doktor abgeraten.
Der Tannenbaum wird "rückgeschmückt",
und in den Sperrmüll abgerückt;
's gibt auch Naturfreaks, die es wagen,
ihn in den Wald zurückzutragen.
Noch sind im Winter kurz die Tage,
doch die Physik ändert die Lage,
denn steigt der Wert des Celsius,
dehnt sich der Tag, mit kurz ist Schluss.
Nun, gut sei es, so wie es ist,
auch wenn das Warme man vermisst:
solang' s im Jänner kalt und hell,
schmilzt auch der Nordpol nicht so schnell.
vcj