Das Laub zart grün schmeichelt dem Auge,
wer denkt, dass sie zum Mörder tauge?
Sie windet sich wie eine Schnur,
am Boden legt sie ihre Spur.
Erreicht die Pflanze, die sie bringt,
dem Himmel näher, es gelingt
ihr mühelos, sie windet sich
um Baum und Strauch ganz meisterlich.
Erst gibt sie Halt, dann schnürt sie ein,
kein Windhauch kann ihr Meister sein.
Die Pflanzen hält sie mit Gewalt,
verbindet, schafft neue Gestalt.
Kein fremdes Blatt wächst wie es will,
die Winde nur bestimmt das Spiel.
Umwickelt mit dem festen Faden,
nimmt jede Pflanze sehr bald Schaden.
So stirbt, was uns erfreuen sollt,
die Winde hat es so gewollt.
Zurück bleibt eine grüne Wand,
die Baum und Strauch geschickt verband.
Kommentare
Die Winde fesselt nicht allein -
Auch Deinem Werk gelang es fein!
LG Axel
Erstens: Freut es mich, mal wieder von dir zu lesen, Sigrid!
Zweitens: Das Gedicht gefällt mir gut, obwohl es
Drittens: eine meiner Lieblingblumen beschreibt, aber die schreckliche Seite, nicht die schöne, zarte, die ich mir
Viertens: eigentlich in einer deiner wunderschönen Fotowiedergaben erhofft hatte ...
Grüß dich!
klingt gut und macht Sinn!
LG Alf
.... aber wenn sie es dann geschafft hat, sich zu winden und wenden, zu umschlingen und kühl zu würgen, zu überlaufen und ihre Teppiche zu knüpfen, dann erblüht sie in einem Meer aus weißen Blüten mit einem Hauch rosa und niemand sieht mehr, was sie dafür tun musste ;)
Ein tolles Gedicht über eine besondere Kämpferin unter den Pflanzen ... :)
Liebe Grüße
Mara
Danke euch allen für klicks, likes und Kommentare!
Leicht aufs Foto bannen lässt sie sich nicht diese Rankkünstlerin, die es schafft auf den ersten Blick sehr unscheinbar jede Lücke zu füllen. Ich mag sie eigentlich auch sehr gern, doch vor kurzem habe ich in mühevoller Arbeit einige Blumenbeete von ihr befreit. Zuerst erschienen mir der Garten wundervoll üppig mit vielen weißen und eingen bunten Blüten. Als ich die Ranken der Winde entfernt hatte, bot sich mir ein ganz anderes Bild. Viele Pflanzen waren umgeknickt, weil sie den Halt der Ranken verloren hatten und ihre Blätter waren verdorrt. Leider habe ich kein Vorher - Nachherfoto gemacht :-)
LG! Sigrid
Tolles Gedicht mit hilfreichem Foto! Da ist das Gewächs, das ich insbrünstig hasse. Es ist nicht auszurotten. Jedes Jahr beginnt ein neuer Kampf. Danke Sigrid, Dein Gedicht kommt wie gerufen.
Noch einen freudvollen Tag,
Monika