Der Abend weht Sehnen aus Blütensüße,
Und auf den Bergen brennt wie Silberdiamant der Reif,
Und Engelköpfchen gucken überm Himmelstreif,
Und wir beide sind im Paradiese.
Und uns gehört das ganze bunte Leben,
Das blaue, große Bilderbuch mit Sternen!
Mit Wolkentieren, die sich jagen in den Fernen
Und hei! die Kreiselwinde, die uns drehn und heben!
Der liebe Gott träumt seinen Kindertraum
Vom Paradies - von seinen zwei Gespielen,
Und große Blumen sehn uns an von Dornenstielen . . .
Die düstre Erde hing noch grün am Baum.
Veröffentlicht / Quelle:
"Meine Wunder" / Dreililien Verlag Karlsruhe und Leipzig 1911
Gedichtform: