Wasser fließt zum Wasser

Bild zeigt Willi Grigor
von Willi Grigor

Der Bach kommt vom Wald her, mit Plätschern und Eilen,
versteckt sich geschickt in dem See.
Hier will er, zusammen mit Fischen, verweilen,
er ist jetzt ein Bach nur in spe.

Am Auslauf des Sees geht er wieder auf Reise,
hier wird er ein reißender Bach.
Sein Wasser umspült große Steine im Kreise
mit klingendem Rauschen, nicht Krach.

Er folgt seiner Route, kennt all ihre Bogen,
zeigt selten sein stilles Gewand.
Die hüpfenden Wellen sind winzige Wogen,
mit denen im Meere verwandt.

Der Bach wird stets breiter, vereint sich mit vielen,
wird schließlich ein mächtiger Fluss.
Viel größere Wellen im Flussbett jetzt spielen,
bis hin zu dem endlichen Schluss.

Die Kraft der Natur und ein göttlicher Wille,
es war so von Anfang gemeint:
Das Wasser der Erde, im Rausch oder stille,
sich mit Wasser der Meere vereint.

© Willi Grigor, 2016
Natur

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