Der Duft nach Kaffee schält dich aus dem Bett.
Die Katze, hungrig, schleicht um meine Beine,
bettelt. Dich ignoriert sie.
Das Radio entlässt uns aus der Höflichkeit
reden zu müssen.
Im Garten blühen die Narzissen;
das Schwalbennest bröckelt, ist leer.
Du schenkst dir Kaffee ein, nimmst einen
Schluck und schaust, wie fortgeflogen,
aus dem Fenster.
Im Wendehammer dreht die kleine
Nachbarstochter, mit ihrem neuen Fahrrad,
Runden; immer im Kreis.
Wir decken wie gewohnt den Tisch:
Honig, Marmelade, Brötchen.
Ich esse langsam und bin dennoch
vor dir fertig.
Hab' ich noch Zigaretten? Ich weiß es nicht.
Gedanklich sitze ich schon draußen, rauche,
zwischen den Frühlingsblumen, eine Zigarette.
Eine Fliege summt, sucht zu entkommen; fliegt
andauernd mit dem Kopf gegen das Fenster.
Ob die Schwalben jemals wiederkommen?
Sonntagmorgen
von Ella Sander
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