Für P. ( nickname) in B.

Bild zeigt Annelie Kelch
von Annelie Kelch

Vorüber eilen die Wolken ohne Pass und Gepäck …
Ich wünschte, sie nähmen mich mit auf die Reise

Die Wunde in meinem Herzen: tiefer noch
als der letzte Messerschnitt

Das Blut aus meinem Herzen tropft
mir ins Aug' und macht mich blind

Dein Schweigen trägt Schmerzen über die Grenzen:
bin wieder ein trauriges Kind, eine traurige Braut ...

Draußen, mein Lieb, ist es lauter denn je
Wann herrscht wieder Frieden zwischen uns?

Ich habe dir längst verziehen, was zu verzeihen war
Bitte, verzeihe auch mir ...

Du hast deinen Hass nur geliehen, ich kenne dich besser
Ich möchte dich endlich in den Arm nehmen und weinen

Sollt' es mir jemals gelingen, dich auf meine
gute Seite zu ziehn, würde ich fröhlich sein und singen

Okay: Du bist der Weizen, ich die Spreu
Ich, Pazifistin, du, mein Lieb, bereits Diplomat? Oje ...

Wir haben göttliche Zeiten verlebt, denk mal zurück an H.!
Ich nehme alle Schuld auf mich, du kannst mir vertraun!

Mein Lieb, wann rufst du mich endlich an?
Ich brauche auch ganz dringend deinen Rat, vertraue dir blind

Ich schlucke vor lauter Kummer schon – Baldrian.
Bald kommen die Katzen und fressen mich auf.­
Das hast du dann davon!

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