der letzte Schritt war falsch
mir schwindelt und ich falle
durch das Nichts
in den Ozean des Widerspruchs
alles ist möglich
nichts eindeutig
rechts, links, oben, unten
hinten, vorne hart, weich
arm, reich, weit, eng
großzügig, streng
erforsche, suche
und erkenne endlich
meinen Willen
dort festgenagelt am Kreuz
über dem Altar
von dem Christus
gerade herunter stieg
er steht und hält seine Dornenkrone
in seinen blutenden Händen
er schaut mich hilfesuchend an
seine Tränen mischen sich
mit meinem Blut
ich wäre so gerne gut
aber es gelingt mir nicht
Verzweiflung erfüllt meine Existenz
denn mein Handeln erfolgt
ohne mein Zutun
und doch ganz unbestreitbar
tief aus mir selbst heraus
immer bin ich es
manchmal schwer erkennbar
auch meine Schmerzen sind da
halten unvermindert an . . .
meinen Blick zieht es erneut
hin zum leeren Kreuz
noch hält der Nagel –
den Willen ganz fest
ich habe keine Chance
alles scheint außer Balance
fühle mich atemlos –
Apnoe - Schweißausbruch
bleierne Schwere
nahezu bewegungslos
ich konzentriere mich
mit aller Macht auf mich
erkenne endlich,
dass ich träume
der Nagel löst sich
in Slow Motion
ich will
es funktioniert
ich erwache
endlich
älter schon und leicht überarbeitet