Das Problem

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von Heide Nöchel (noé)

Sie wollen ihn ja gar nicht haben,
den ungeliebten Kandidaten.
So heißt es für die Kanzlerin:
„Regieren Ja – und ich bin drin!
Doch bitte nicht mit SPD,
die schmückt schließlich kein großes ,C‘!“

Angie „regiert“ ja diesen Staat –
vollkommen ohne Volks-Mandat ...
Sie führt nur weiter die Geschäfte,
(das ist genau das, was sie möchte).
Und dann kommt dieser Präsident
und denkt, dass er jetzt den Staat lenkt,

und spricht hier groß von dem Gewissen,
dass die Gewählten auch ran müssen ...
Da streu'n sie schnell mal das Gerücht:
„Der Schulz, der weigert sich ja nicht,
der will schon auch mit uns regieren,
er will sich nur ein bisschen zieren.

Wir sagen eins – von UNSRER Seit'
sind zum dran Denken wir bereit!“
Eins haben sie damit bezweckt:
Im Schulz ist jetzt der Trotz geweckt,
er kann nun Rückzieher nicht machen
(wo sowieso schon alle lachen).

Nun hat er wieder schlechte Karten ...
und Angie ist geübt im Warten.
Eine Regierung – „irgendwie“?
Wieso denn nicht! Ist doch noch früh ...!
Dreieinhalb Jahre sind zu rocken,
da lacht die Angie doch mal trocken.

„Stabil“ soll die Regierung sein ...
Was fällt mir dazu wieder ein?
Wer Sessel gern warmhalten will,
der hält am besten lange still ...
(Und ist nicht DAS grad das Problem?
Der Wähler würd' gern andre sehn ...!)

© noé/2017

(Wenn man die beiden Parteien, die uns vorspielen, EINE zu sein, konsequent von Tisch und Bett trennen würde, könnte vielleicht sogar eine „stabilere“ Regierung aus Kanzlerinnen-CDU, FDP und Grünen entstehen [jedenfalls vorübergehend – hoffentlich], weil die eher einen Konsens finden könnten. Wer am meisten die Kreise stört, ist die querulante CSU. Aber dazu müsste man ja a) umdenken und b) Zähl-Wähler „verlieren“ – und ein Monopol ...
Wohlgemerkt: MEINE Meinung.
Aus meiner Sicht wäre ein ernst zu nehmender Kandidat Olaf Scholz, SPD, sowohl für seine Partei als auch für das Kanzleramt. Aber der ist zu hanseatisch, um sich marktschreierisch in den Vordergrund zu drängen und Martin Schulz in den Rücken zu fallen. Vielleicht ist es gut, dass er auf seine Zeit warten kann, die kommen wird, wovon ich überzeugt bin.)

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