Traf ich nie auf Menschengold

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EXO OMULU © Gherkin
oder
TRAF´ ICH NIE AUF MENSCHENGOLD

Rittlings sitzt der Teufel mir
schief grotesk im Nacken
Wozu, Vater, bin ich hier?
Asyl, Exil, und Koffer packen

Bernsteinfarben scheint die Haut
Bittermandelatemhauch
Die Seele wurde mir geklaut
In Schweigen hüll´ ich mich (und Rauch)

Hock´ im Schneidersitz und brüte
Hecke 1000 Streiche aus
Seh´ den Stern, der einst verglühte
Zeitablauf ist mir ein Graus

Unbeweglich, stets im Zimmer
starre blinzelfrei zum Fenster hin
Werde glücklich niemals nimmer
Suche Sinn im Sinn im Sinn

Menschengold könnt´ mich erretten
Betroffen mach´ ich Plan um Plan
Träf´ ich SIE in fernen Städten
Bräche Lebenslust sich Bahn

Menschengold, wo find´ ich dich?
Kraft reicht nur zum Brüten, Sitzen
Leben tost ganz ohne mich!
Grell umzuckt von Geistesblitzen

Starr und stumm und krank
In der Mitte dieser Kammer
Ziehe ich im Geiste blank
Draußen hör´ ich wohl die Ammer

Spende freundlich schweigend Dank
Mein linker Fuß ist eingeschlafen
Wie seh´n ich mich nach Menschengold
So will Gott mich also strafen...

Greife zitternd jetzt zum Colt.

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Kommentare

03. Mai 2020

menschengold ist eben rar -
früher, heut' und immerdar...

gruß
alf

07. Mai 2020

Menschengold, geb Dir schon recht,
es zu finden wär nicht schlecht,
doch selbst wenn Du gefunden hast,
kommt die Suche dann zur Rast -

oder ist's nicht allenthalben,
doch der Drang nur zu gefallen,
der uns leitet immerdar,
antreibt bis letztendlich wahr

geworden zu erkennen,
wonach wir laufen, hetzen, rennen,
steht's dafür - bringt es uns was -
oder war doch alles Spass...?

In diesem Sinne
Groetjes von Uschi ;-))))