Sternsekund'n

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Dass mir uns so kenna
wia mir uns kenna
und …
dass mir uns überhaupt kenna könna …
i moan …
dass unter dene Haufa Leit
mir zwoa
uns ned bloß a so kenna,
sondern uns leid'n könna sogar,
… des hoaßt,
dass mir uns in d'Aug'n schaug'n
und uns zuahör'n könna
und red'n
ohne an Hass,
ohne an Neid,
ohne a Wuat,
ohne an Streit …
dass mir im Moment mit uns in Fried'n sei könna
und ned voranander davo' müass'n renna …
… und dass s' uns grad guat duat
um uns rum de Ruah …
des macht den Moment wertvoll g'rad gnua!

--- Da derfst dann nach gar
ned mehra verlanga,
de stade Ruah alloa
duat bei weit'm scho g'langa.

Und,
dass i 's spür',
dass i mit dir
in dera Ruah einig bin,
des …
… des gibt jetzt dem Aug'nblick alloa scho sein Sinn.

geschrieben am 17. November 1985

Rezitation:

Rezitation: gelesen am 28.9.2016

Interne Verweise

Kommentare

03. Okt 2016

Der Stil ist echt und wirklich schön:
Stets gern gehört - und angesehn!

LG Axel

03. Okt 2016

Ich dank' Dir für den Kommentar,
der auch sehr hübsch gereimet war!

Einen erholsamen ... Feiertag wünscht Dir
Alfred

04. Okt 2016

Auch mir erschließt sich die Sprachmelodie mehr und mehr. Einfach schön! Hab ich gerne gelesen und gehört. Danke.
LG Monika

04. Okt 2016

Ein herzliches "Dankscheen" zurück! Das freut mich, wenn Du mit der "Fremdsprache" immer vertrauter wirst ... aber - da wirst Du mir Recht geben - man muss die Texte hören. Schau, schon der Allgäuer oder der Oberpfälzer würde sie anders lesen (oder auffassen) als der Nieder- oder Oberbayer. Deshalb mache ich mir auch die Mühe und nehme alle auf und ... da kommt noch einiges "Übungs-Material" für den "Sprachkurs".
Liebe Grüße vom Alfred

16. Okt 2016

Ich habe mit zuerst das Gedicht angehört und es dann gelesen - ich bin begeistert! Zum Glück sprichst du langsam, so konnte ich alles verstehen. Du liest ausgezeichnet mit wunderbarer Betonung, einfach stimmig. Toll!

Viele Grüße,
Corinna

16. Okt 2016

Liebe Corinna,
weißt Du, ich versuche so zu sprechen und zu lesen, wie das Gedicht seinerzeit (meiner Erinnerung gemäß) während seiner "Geburt" in mir geklungen hat ... und wenn dann trotzdem manchmal die Ton-Aufnahme meiner inneren Vorstellung nicht gerecht wird, dann übe ich eben Betonung, Aussprache, Tonfall, Tempo, Atmung ... solange, bis ich (einigermaßen) zufrieden bin. Wenn Dich das Gedicht so angesprochen hat ... es gibt keine schönere Belohnung, als wenn man erfahren darf, dass es einem mit bescheidenen Mitteln gelungen ist, jemand anderen ein klein wenig zu "verzaubern".DANKE!
Eine gute Nacht aus Niederbayern
vom Alfred!