Im Labyrinth der Unterstadt …

Bild zeigt Soléa P.
von Soléa P.

Die Seele schwappt aus bleichem Leib,
fließt über regennasse Straßen –
in übervolle Rinnen hinein,
stürzt durch Gullys zu Ratten und Dreck,
bibbert, betet, dass sie nicht elend verreckt …

… quält sich durchs Labyrinth der Unterstadt –
überwindet allen Ekel,
bleibt nur die Frage, ob sie es schafft,
in all dem Schlamassel nicht unterzugehen …?

Abschaum räkelt sich um sie,
Schmarotzer, die ihre Chance wittern,
diesem Molch zu entfliehen –
können der Gelegenheit nicht widerstehen.

Doch die Seele, die wahre – gute,
schüttelt sie angewidert ab.
Nicht mit Gewalt – nicht mal mit Kraft.
Erhaben und blendend sie königlich strahlt.
Schlängelt sich aus der Hölle frei –
der Herrgott stehe ihr doch bei …

Selig nun – völlig tiefenentspannt,
schaukelt sie im Blauen und weich.
Zwei Strahlen der Sonne mit leuchtenden Sprossen,
der Himmel scheint – nicht weit zu sein …

Gedichtform: 
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