Bausatz fürs Wohlbefinden

Bild von Johanna Blau
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Im Sternenzelt wie ausgekühlt,
So sitz‘ ich hier,
Um den Kopf ganz zerwühlt,
Die Erde taumelt im All.
Gletscherschmelze mitgefühlt.

Im Viertel wird geschaut.
Im Haus wird geschlichen.
Im Traum werden riesige Welten erbaut.
Die Wolken sind bald bunt bestrichen,
Die Ungerechten ihres Goldtopfes beraubt.

Verzweiflung fühlt sich anders an,
Privileg erkannt und ins Äußere gehebelt.
Das Leben, wie ich es neu erfinden kann.
Den Regenbogen-Bausatz schon bestellt.
Wozu brauch ich da noch einen Mann?

Vor Müssen und Sollen Will ich mich verstecken,
Vor Gram und Mühsal mein Haupt noch bedecken.
All die Leute, die mir ungekannt die Hand entgegenstrecken.
Wer will da nicht die Zuversicht in anderen Seelen wecken?
Will mich und andere Neu entdecken.

Das soll so sein: Verschenken und verdichten
Und geben will ich, um zu schlichten.
Mich selbst aufgeben mitnichten.
Wie die Vögel ihr Nest einrichten,
So kleide ich mein Leben in Geschichten.

JB-01-2019

Rezitation:

Rezitation: Johanna Blau, Januar 2019

Interne Verweise

Kommentare

05. Jan 2019

In dies Gedicht hast eine Menge Leben Du gewebt ...
mit vielen Farben - alles selbst erlebt.
Deshalb ist es auch wunderbar gelungen,
hat lange in mir nachgeklungen.

Liebe Grüße,
Annelie

08. Jan 2019

Vielen Dank liebe Annelie, das freut mich sehr zu lesen. Liebe Grüße, Johanna.

05. Jan 2019

Ja, der Nestbau gelang fein -
Du kleidetest Dein Leben ein ...

LG Axel

08. Jan 2019

Vielen Dank lieber Axel. Liebe Grüße, Johanna