Der Wecker tönt schrill ohne Gnade
Erst ein Kaffee und dann zum Bade
Spring ich in dieses Hamsterrad
Immer auf dem selben Pfad.
Der Tag ist voll, doch schaff ich viel
Stets im Aug das eine Ziel:
Wenn sich der Tag dem Abend neigt
Mein Pensum sinkt und niemals steigt.
Kaum bleibt mir noch die Luft zum Pusten
Doch darauf kann ich lässig husten.
Ich hab zu tun, ist doch ganz klar.
Heute wie gestern, Jahr für Jahr.
Doch plötzlich sind die Kinder groß!
Sie fragen mich: „Wo warst du bloß?“
Und ich frag mich: „Wo ist sie hin?
Die Zeit mit euch war doch mein Sinn!“
Vorbei und wird nie wieder kommen,
Gemeinsamkeit ich uns genommen
Durch mein täglich Tun und Schaffen
pflichtbewusst für andre raffen.
Nun an des langen Lebens Abend
Und nach dem Sinn des Selben fragend
Erkenne ich mit viel Verdruss:
Mit meinem Leben ist bald Schluss.
Der Sinn des Lebens, meine Lieben,
ist mir unerfüllt geblieben.
Wenn mein Konto auch gedeckt,
so doch Beziehungen verreckt.
Nehmt euch Zeit zu lieben und zu lachen
Auch Unvernünftiges zu machen.
Die Zeit des Lebens ist zu begrenzt
Als dass im Hamsterrad du rennst!
©Greta D.
Auf mein Leben trifft es so nicht wirklich zu, aber das Hamsterrad kenne ich auch. Diese erbarmungslose Tretmühle tagein tagaus...