Abendlied

Wind spielt sein Abendlied
auf grünen Blättersaiten
trägt es durch die offenen Fenster
sanft in den Kirchenbug hinein

Melodien schweben
wie auf Flügeln durch den Raum
entschwinden dann wie Nebelschweif
hinaus in Waldeskühle

Ich halte mein Gesicht in's Windlied hinein
und lass' meine Seele auf Tonflügeln zieh’n

Traumbewegt breiten
sich Welten leuchtend aus
voll menschlicher Schönheit
aus gütigem Blick
und Friedensgedanken
für dich und mich
und jedes Menschenkind

ahnend streift mich des Ewigen Hauch:
zärtlich küssen sich
Segen und Klang
und Wind und Gedanken
leiten das Lebensschiff
in sicheren Hafen