Flüchtige Gesellen

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von Marie Mehrfeld

Bin ein fahriger Geselle.
Tauche auf wie ein Blitz.
Während du nach mir greifst,
bin ich schon davon geeilt.
Noch bevor du mich verstanden,
komme ich dir ach! abhanden.

Bin stets stumm. Hell und dunkel.
Oft auch dumm. Kurz und lang.
Ich kann schnell und langsam laufen.
Und du kannst mich auch nicht kaufen.
Manchmal hab ich viel Gewicht,
lass’ mich wiegen dennoch nicht.

Frei bin ich und sprenge Ketten,
überspringe Mauern, Grenzen,
und ich laufe mit der Zeit.
Kenne die Vergangenheit.

Liebe Wahrheit und das Lügen.
Bin das Reisen niemals leid.
Kann Realität verbiegen.
Suche stets nach Ewigkeit.
Will die Welt gut erhalten.
Kann auch Böses mit gestalten.

Anfangs bin ich kurz und bündig,
später eher hintergründig.
Doch am Ende deines Weges,
suchst du mich und wirst nicht fündig.
Weißt nichts mit mir anzufangen.
Und dann fasst dich großes Bangen.
Willst du dich nun neu besinnen
und noch mal von vorn beginnen?
Dieses ist, es sei geklagt, dir versagt.

Wir sind flüchtige Gestalten.
Wollen nehmen und auch geben.
Wir umschwirren viele Orte.
Lenken alle eure Worte.
Können euch den Frieden bringen
oder schnell in Kriege zwingen.

Und auf unsre stille Weise sind ein Teil
wir deiner Reise. Durch das Leben.

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