Das Leben ist ein Labyrinth
in dem ich meistens etwas find’
doch selten das, was ich begehr’
So zieh’ ich daraus eine Lehr’
Geduldig geh’ ich meine Schritte
getragen von der stillen Mitte
2013
Veröffentlicht / Quelle:
Aus 'Hier und Da' - ausgewählte Gedichte - Berlin 2015
Kommentare
Welche Wohltat, zwischen den Widrigkeiten des Lebens ein solch essenzielles Gedicht zu finden, das in meisterhafter Kürze die Dinge relativiert und sie wieder im richtigen Maßstab sehen lässt!
Die ruhige Musik trägt und bestätigt die Worte und das Bild des Fingerabdrucks ist zu allem überraschend stimmig.
Man atmet auf, kommt wieder in der eigenen Mitte an und ist für diesen Zuspruch dankbar.
Und der Autor dankt herzlich, der aus der eigenen Erfahrung, aber auch mit einem tiefen Eindruck aus der Kathedrale von Chartres, wo einst am Ostermorgen die Priester das Labyrinth tanzten, diese Verse verfasst hat. JW