Ein Schrei geht durch die Frauenwelt:
Me Too! Me Too! Me Too!
Der Mann, der maskuline Held,
ist stumm und denkt: "Was nu?"
Er weiß, etwas verlegen:
"Die Hand war mal am Knie"
und sagt, wieder verwegen:
"Doch tat ich nie was Schlimmes,
auf keinen Fall, not me!
Nun gab ich meinem Leben
ein langes Interview.
Die Frage war gegeben:
"Wie involviert bist DU?"
Das Leben dies mich fragte,
ich wie ein Schulbub sagte:
"Ich selbst war kein Versierter
und auch kein Involvierter.
Es dauerte schon lange,
bis dass ich etwas tat,
was man mit Mädchen tut.
Ich war ein bisschen bange,
des Schicksals Rat erbat.
Es schickte mir die Liebe,
an jenem Maientag,
sie weckte in mir Triebe,
dann ging es Schlag auf Schlag.
Ich streichelte ganz sachte
nicht nur ihr scheues Knie.
Ich mit Verzückung dachte:
"Please share my life with me."
Sie öffnete die Schranken
und sagte leise: "Du,
ich las deine Gedanken...
I want to live with you -
und will dich nie mehr missen...V
Ich wurde routinierter,
- dem Schicksal sag ich Dank -
doch nie ein Involvierter
beim Grapschen, nochmal Dank!"
Am Ende ich dem Leben
laut zurief: "I love you."
Und SIE, sie muss es wissen:
"Me too! Me too! Me too!"
© Willi Grigor, 2017
Aus dem Leben
Gedanken anlässlich der weltweiten Debatte "#MeToo" über Sexismus, sexuelle Belästigung und Nötigung, die vor fünf Wochen im Oktober 2017 begann.