Getanzt – die ganze Nacht
bis meine Füße schrien:
Wir wollen heim!
Auch meine neuen Schuhe
sehnten sich nach unserem Zuhause.
Mein aufgewühltes Herz,
es brauchte dringend eine Atempause.
Um 03:00 Uhr früh hast du
mich dann nach Haus gebracht.
Du fragtest: Willst du meine Freundin sein?
Ich dachte: Ach, ist seine letzte etwa
auch derweil von ihm gegangen?
Mein Herz, es sehnte sich so sehr
nach dir, doch ich sprach: Nein! –
Wusste mit einem Don Juan
damals nichts anzufangen …
Ganz in Gedanken stieg ich dann
die steile breite Treppe hoch
und ging dabei die lange Liste
deiner Mädels durch: Ich wär'
die Einundzwanzigste gewesen …
Wir waren beide noch so jung,
du knapp zwei Jahre älter nur als ich
und hast mich angeschaut,
als könntest du Gedanken lesen.
Ich sagte: Nein! – und war verliebt in dich.
Heut bin ich froh, dass mein Verstand
die Oberhand gewonnen hat.
Ich wäre damals schwerlich nur
darüber weggekommen, wenn du mich,
wie paar andre Mädels, stehngelassen hättest –
im Hafenviertel an 'ner schnöden Häuserecke.
Nur manchmal denk' ich noch an dich
und meistens in den neuen alten Gassen
darin ich selten die Erinnerung suche.
Doch nie vergess ich jenen zarten
Kuss, den du mir gabst in Vaters Garten,
hinter der längst verblühten Rosenhecke.