Ein Traum wird geboren,
man kennt nicht den Grund,
kriegt Nahrung, will wachsen,
wird farbig und bunt.
"Ein Traum ist ein Trug nur,
vergänglicher Schaum."
Wer an dieses Wort glaubt,
erstickt seinen Traum.
Mein Traum war Begleiter
und ständig bei mir.
Wir zwei wuchsen weiter,
ein Team wurden wir.
Die Jahre vergingen,
wir waren schon alt,
als Feuer wir fingen
und löschten es bald.
Der Traum war erwachsen:
"Ich werde nun wahr..."
Wir hiermit uns trennten,
allein ich nun war.
"Ein Traum ward geboren...",
ich denke zurück.
Ersehnt und vergangen
in dem Augenblick,
als wahr er kurz war -
und damit verloren.
© Willi Grigor, 2017
Aus dem Leben
F-Traum, geboren 1970, gestorben 2013.
Lesen Sie hier die Geschichte über diesen Traum:
literatpro.de/prosa/110316/geschichte-eines-traums
literatpro.de/gedicht/110316/jetzt-ist-er-tot
Kommentare
Ja, denn werden Träume wahr -
Sind sie urplötzlich nicht mehr da ...
LG Axel
Ich spürte nach der Euphorie tatsächlich eine gewisse Traurigkeit, als hätte ich einen langjährigen Freund verloren, echt.
Danke für Deine Reflexion, Axel.
LG
Willi
Lieber Willi, ein wirklich gutes Gedicht - und oft löst ja auch ein Traum den nächsten ab. Du bist ja noch relativ jung - Träume können sich durchaus noch erfüllen.
Liebe Grüße.
Annelie
Liebe Annelie,
das mit dem "relativ jung" hast Du aber schön gesagt. Das werde ich meiner Frau sagen, oder besser: zeigen, d.h. lesen lassen. Aber vielleicht hast du recht, ich bin ja erst 75. Wir haben eine gute Freundin, die vorigen Dezember 101 wurde. Sie wohnt in einer Wohnung und kommt allein zurecht, kauft ein, kocht und backt. Aber sie ist eine Ausnahme.
Was Träume angeht: Sie können wahr werden, ohne dass man sie sich vorher erträumt hat. Ich habe z.B. nie vom Dichten geträumt, aber 2013 (warum weiß ich nicht) begann ich damit, trotz großer Anfangsschwierigkeiten. Das ist traumhaft.
Herzliche Grüße
Willi
Siehst Du! - Viel Spaß und Glück beim Träumen - junger Hüpfer von grad 75 Lenzen.
LG Annelie