Traum vom Geld

Bild von Willi Grigor
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Und plötzlich kam die große Wende:
Sechs im Lotto, mit Superzahl,
die mag'ren Zeiten war'n zu Ende,
ein Allradwagen mit Gelände,
beim Juwelier die Qual der Wahl.

Der Traum vom Geld, er war jetzt deiner,
bei Frauen warst nun DU der Held,
und einen Laufpass gabst du keiner
(der eignen Frau doch, also einer),
das Glück hat sich zu dir gesellt.

Du warst im Dorf jetzt ein Gefragter,
ein solcher, den man freundlich grüßt.
Du warst ein Promi, ein Gejagter,
ein Populärer, Angesagter,
der allen hier den Tag versüßt

Kann denn die Sonne immer scheinen?
Das Schicksal gab den Fingerzeig.
Die Frage konnte es verneinen,
von deiner Bank, du wolltest weinen,
kam bald ein Guthabenbescheid.

Und plötzlich war das Geld zu Ende,
das Komma stand jetzt v o r der Zahl.
Es war genau wie vor der Wende,
gingst wieder barfuß durch's Gelände
und hattest nicht die Qual der Wahl.

© Willi Grigor, 2016
Aus dem Leben

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Kommentare

18. Jun 2016

Die schönen Zeiten hat er gehabt, die kann ihm keiner nehmen.
Ein tolles Gedicht, gefällt mir.

LG, Susanna

19. Jun 2016

Danke für die freundlichen Kommentare, Susanna, Alfred und Michael.

(Micha: Ja, zumindest teilweise. Als Kind wohnte ich in einem Dorf und ging barfuß durchs Gelände.)

LG
Willi