I love music - Musikkurs

Bild von Annelie Kelch
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Musik, so glaubte man dereinst,
entstand aus Liebesschreien.
Daran ist einzig Darwin schuld:
Experte im Entweihen.

Entweihte er die Bibel doch,
das alte Testament.
Der Theologe war empört,
weil er auf 'Schöpfung' schwört.

Wer 's glaubt, wird selig,
dass Musik entstand
durch rhythmische Gesänge -
bei Arbeiten, die besser
zu verrichten wärn durch
Hören eigner Klänge.

DEN Bären aufbinden wollt' uns
ein Ökonom namens Karl Bücher.
Er wusste es nun mal nicht besser,
darum kichert nicht darüber gleich
in eure blütenweißen Taschentücher.

Curt Sachs kommt der Musik schon näher:
Er sagte einst: Es sei das Tier
gewesen, das die Töne uns gesteckt:
mit mannigfachen Lauten und Pläsier -
entrichtet im Affekt.

Da könnt' was dran sein,
wenn ich drüber nachdenk', äh …
sagt doch das Zicklein meckernd: mäh …
der schwerhörige Opa Kahlke legte seine Hand
ums arme taube Ohr, fragte, sich vergewissernd: häh?
Und schließlich und nicht fortzudenken,
riefen vor nicht allzu langer Zeit:
Yeah! - Yeah! -Yeah! - Yeah!,
die Beatles, und wir hörten 's gern
und suchten, trunken fast vor Glück,
uns einen Stehplatz - ganz in ihrer Näh'.

Naturvölker beschwören heute noch
die unschlagbare Geisterwelt mit Tönen.
Und obendrein trinkt man dazu:
Berauschendes - um Götter zu versöhnen.

Musikkurs für Fortgeschrittene und Anfänger: „I love music“, Teil I

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Kommentare

20. Mär 2017

Musik im Text -
Geschickt gehext!

LG Axel

20. Mär 2017

Dank Axel, vielmals, doch heut' fehlen mir paar KRAUSE Worte,
ich nehme an, ihr schlemmert grad; die erste Frühstückspause -
bei Bier und Kaviar und Torte - die reinste Bertha-Krause-Sause!

LG Annelie

20. Mär 2017

Die Krause TRINKT ja nur - BIER allein:
Sie scheint ein "Cervesia-Vegetarier" zu sein ...

LG Axel

20. Mär 2017

I love music too!!! Und wie! Lebenselixier!
Das hast du sehr pfiffig auf den Punkt gebracht, STAUN.
LG Marie

20. Mär 2017

Wusste ich gar, dass du so sehr die Musik liebst, Marie. Man darf sich nur nicht zu sehr hineinsteigern. Wenn ich gewisse Lieder höre, werde ich sentimental - die alten Schlager, aber auch, von den Eltern her: Operette und Oper. Habe früher oft mit ihnen "Zum Blauen Bock mit Heinz Schenck" geschaut. Dort traten eigentlich nur Operetten- und Opernstars (Schock, Anneliese Rothenberger, René Kollo, Dagmar Koller etc.) auf. Hat mir aber trotzdem sehr gefallen, höre aber auch Klavierwerke, z.B. von Brahms. Eigentlich alles gerne, sofern es nicht allzu banal ist. Oder auch besonders gern Mercedes Sosa (hoffentlich richtig geschrieben), die Angélique neulich erwähnte.

LG Annelie

20. Mär 2017

Liebe Annelie, das gefällt mir. Vor allem, dass sich 'häh' auf 'yeah' reimt.

Das ist ja fast schon eine Gotteslästerung :-)

Liebe Grüße Lisi

21. Mär 2017

Danke Lisi. Ja, es gab in Glückstadt einen ganz, ganz alten Opi, Herrn Kahlke, der sehr, sehr schwerhörig war. Er legte immer die Hand um sein riesiges Ohr, wenn ich ihn bat, den Beitrag für den Reichsbund (Verein für Kriegsbeschädigte, Kriegsopfer etc.) rauszurücken. Ich sprach damals schon meistens sehr leise. Und dann legte er die Hand ums Ohr und fragte: "Häh?", als habe er mich nicht verstanden. Aber das war ein kleines Schlitzohr. Nett, aber komisch irgendwie. Schwerhörig war er schon, aber in dem Ausmaß ...?! - Und nun zur Gotteslästerung - O Gott, ich habe es nicht so gemeint; ich flehe dich an, es war keine Absicht - nein, nicht aufs Schafott, hiiiiiilfeee!!!, keinen Kirchenbann, Auspeitschung - neieieieieieiein! - Dass mir das aber auch passieren musste ... und du, Lisi, hast es aufgedeckt!

Liebe Grüße
Annelie

20. Mär 2017

Okay, ich lege für dich ein gutes Wort ein :-) Hab keine Angst. Diesmal straft dich der liebe Gott nicht mit dem Stock!

Liebe Grüße Lisi