Über Schneewiesen
fliegen wieder Wolkensänger
in ihren licht schwingenden
Federmänteln
setzen sich
von Zeit zu Zeit
zu dem Reif auf
Grashalmen und Blütendolden
und schnattern ein wenig
Schweigen
zwischen
schaukelndem Blau
öffnen sie ihre
zartrosa Münder
bis die Luft
kalt wird
von ihren
weiten klaren
Wintergesängen
in den Lüften
froststreuender
Eishexen
küssen sie sich
wieder und wieder
in nicht enden wollendem Freudentaumel
treffen diese
weichfedernden Lippen
aufeinander
während die Flügelchen
aufgeregt schlagen
und ihre kleinen Herzen
streuen Silberklänge über die
Fische in den Bächen
wie Triangeltöne
und klirren Risse
in die zugefrorenen Seen
die wie Klanghölzer
seufzen
voller Entzücken
pudern reisende Wolken
ihren Zucker über Bäume
und Sträucher
dieser Wolkenluftgesang
der an meinen Lippen reißt
und mir zärtlich in die Ohren beißt
ein Festival
es dauert die ganze Nacht
meine Augen
leuchten ins Samt
einer schwarzen Königin
mit ihrem Mond
in den Schneeflockenball
in das märchenklingende
Winterseelenweiß
das jubelnd einmarschiert
in seiner stürmenden Stille
in die Straßen
in die Gärten
auf die Häuser
und tiefer, immer tiefer
in die Zirkel meines Herzens.
C. Mara Krovecs / 2004