Du, Raubtier, lauertest am Fenster,
Ich, Gedankenloser, lies es dir offen,
Dir Fänger der Nacht mit scharfen Krallen.
Sie, Nachtschatten, liegt nun sterbend
Unten in der alten Birke.
–
Meine Dummheit ist´s, die sie umbringt,
Denn ich weiß, dass du nur das Tier bist,
Zu dem wir alle dich gemacht haben.
Und sie, argloser Geist, flog aus
Zur falschen Zeit.
–
Gerade noch Eins, wische ich nun ihr
Frisches Blut von den weißen Fliesen,
Und die Maschine wäscht das Tuch,
Mit dem ich sie trug, von meiner Schande
Nicht wieder rein.
–
Trägt der Wind nun deine Schreie fort?
Nachtschatten, musst du dich noch lang
Im hellen Glanz des Vollmondes quälen?
Ich konnte dir nicht die Gnade geben.
Oh schwerster Stein.
–
Nun spielt die Platte die Elegie Opus 24,
Der Totenschmaus: Zigarette und Gin.
Und ich schreibe ihr, Nachtschatten,
Nur eine erbärmliche Grabesrede.
Lebe Wohl.
–
JMV