Frühlingsseligkeit

Bild zeigt Annelie Kelch
von Annelie Kelch

Das Tal streckt seinen grünen Leib dem Berg entgegen,
die Wellen der Meere und Flüsse wollen zum Mond;
ein Kind löst sich von Mutters Hand und läuft verwegen
zur kleinen Wiese hin, darauf ein Blümlein thront.

Die Sonne steigt in ihre Frühlingsbahn und winkt uns zu,
viel bunte Blumen dampfen noch im Tau in der Verborgenheit,
doch keine Biene möchte jetzt schon heim - in aller Ruh
streut eine Linde ihre Blüten aus und feiert Vogelhochzeit.

Die Sonne ist ein Meer aus schönem rötlich puren Gold,
das durch Myriaden Strahlen nun auf unsere Erde fließt;
der Duft der frischen Rosen sich in linder Luft ergießt:
Ihr würzig frischer Atem weht uns an und ist uns hold.

Der Frühling feiert die Natur - der Winter ist vergangen.
Wir tanzen Walzer auf dem Blütenfest mit trunk'nen Seelen.
Die Lerchen haben längst das Maienlied zu singen angefangen.
Die Dunkelheit ist fort - kein Leid soll uns noch länger quälen.

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