Schwarzer Vogel,
breite die Schwingen,
visier die Heimat an.
Lös dich los, heb gutgläubig ab,
flieg ins gelobte Niemandsland,
finde dort die heilige Saat –
die, die vorm ewigen Tode bewahrt.
Sei nicht wählerisch,
pack, was du kriegst,
Früchte und Aas verschmähe nicht.
Alles, was dich am Leben hält,
üb keinesfalls darauf Verzicht.
Mach dich auf, zum „Garten der Stille“,
dort ist die Tafel reichlich gedeckt.
Auch Ruhe beim Mahl ist dir sicher
und dass du niemals jemand erschreckst.
Du bist eine Krähe – kein Unglücksrabe –
denke immer daran.
Und wenn man dich misstrauisch beobachtet,
verlass diesen Ort, dies Grab …
Kommentare
Sie „findet dort die heilige Saat – die, die vorm ewigen Tode bewahrt,“ wie schön Du es ausdrückst in Deinem Gedicht, liebe Soléa, die Krähe als Symbol der Vergänglichkeit, des Novembers, des Todes, sie führt die Seelen aus dem Diesseits ins Jenseits, ihr wird aber auch Wissen über das Leben zugeschrieben, also kann sie Beides sein, eine Warnung oder auch eine Weisheit.
Liebe Grüße zu Dir - Marie
Die Krähe, ist besser als ihr Ruf. Inspiriert wurde ich in meinen Zeilen von der Aaskrähe. Dein Kommentar, liebe Marie, ergänzt wunderbar mein Gedicht.
Danke dafür und hab einen schönen Tag …
viele liebe Grüße
Soléa
Der Mensch bekämpft die Krähe gern -
Wahrscheinlich, weil sie ihm kaum fern ...
LG Axel
Die Krähe, schneidet im Vergleich jedoch besser ab –
sie macht nicht wie der Mensch, ihren Lebensraum platt …
Liebe Grüße
Soléa
Rabenkrähe und Nebelkrähe ... halten sich gern auf in Elbenähe, sitzen auch gerne im Krähennest (Ausguck am vordersten Mast eines Schiffes), sehr friedlich: Eine hackt der anderen kein Auge aus. Feines Gedicht, liebe Soléa. Das schöne Foto passt sehr gut dazu.
Liebe Grüße,
Annelie
Vögel, wie die Aaskrähe sind treue und nützliche Tiere, halten unter anderem auch die Städte aasfrei. Sie wirken auf mich mystisch und ich habe vor ihnen Respekt. Die Krähe auf dem Bild stand mir auf einem schottischen Grab Modell …
Liebe Sonnengrüße zu dir
Soléa
Ich liebe Krähen und so auch Dein Gedicht, liebe Solea. Sie sind mir sehr nahe und ihr Anblick beruhigt mich. Als meine älterte Schwester und ich noch Kinder waren, erzählte sie mir oft, dass die Krähen uns beschützten. Dass sie alle Geheimnisse aufdeckten und ich deshalb niemals schwindeln dürfte. Wie schön, die Krähe und mit ihr ein Stückchen Erinnerung hier wiederzufinden.
Herzliche Grüße, Susanna
Da hatte deine Schwester eine gute Idee gehabt, um vom Schwindeln abzuhalten. Ich mag sie auch, die Krähen, wohne direkt am Feld, kann aus diesem Grund oft beobachten und h ö r e n :-)
Viele liebe Sonnengrüße zu dir
Soléa