wahre Toleranz ist immer nur Lohn
für schwieriger Überlungungen harte Fron
'per definitionem' können wir nur tolerieren,
was wir zunächst nicht grundsätzlich akzeptieren -
was schon immer geliebt,gelebt und gesagt
wird nur in seltenen Fällen hinterfragt
Grenzen der Toleranz zu defineren
erfordert Weisheit und Mut -
kein dilettieren
der Grenzbereich des Akkzeptablen sei eng
man Verfahre bei der Prüfung stets streng
die Aufklärung steht sonst zur Disposition
wir erleben es schon
( wird die Toleranz dauerhaft falsch kallibriert -
wird die Welt von Bösen und Dummen regiert
Aufklärung könnte man fast synonym setzen für Menschenrechte.
Semantisch und philosophisch trifft aber sicher auch zu,dass wir
Toleranz nur Menschen,Theorien,Phänomenen gegenüber entwickeln
müssen, zu denen wir zunächst auf Distanz gehen,die wir nicht
mögen,die uns fremd sind.Es gäbe sonst keinen Bedarf für Toleranz.
Oft gibt es für bisherige Haltung Gründe,nicht immer sind es nur Vorurteile.
Diese zu reflektieren,auf ihren Gehalt und Sinn zu überprüfen,das ist
die große Aufgabe.
Idealismus liegt mir im Blut.Bei der Klärung dieses Begriffes
kann das hinderlich sein.So ähnlich,oder so.Es ist schwierig.
Meine Zeilen mögen ein Denkanstoß sein.
Kommentare
... grundsätzlich sei zu allererst zu tolerieren, was dem Frieden und dem Hunger in der Welt nicht abträglich ist. Und wenn jeder die Menschenrechte tolerieren würde ... Das wäre Frieden - im Großen wie im Kleinen. Intoleranz kann oft auch Neid sein. Ein interessantes Gedicht, worüber man sinnieren kann.
LG Annelie
D'accord.Aufklärung könnte man fast synonym setzen für Menschenrechte.
Semantisch und philosophisch trifft aber sicher auch zu,dass wir Toleranz nur Menschen,Theorien,
Phänomenen gegenüber entwickeln müssen, zu denen wir zunächst auf Distanz gehen,die wir nicht
mögen,die uns fremd sind.Es gäbe sonst keinen Bedarf für Toleranz.Oft gibt es für diese Haltung Gründe,nicht immer sind es nur Vorurteile.
Diese zu reflektieren,auf ihren Gehalt und Sinn zu überprüfen,das ist die große Aufgabe.
Idealismus liegt mir im Blut.Bei der Klärung dieses Begriffes kann das hinderlich sein.
So ähnlich,oder so.Es ist schwierig.
Meine Zeilen mögen ein Denkanstoß sein.
liebe Grüße
ulli
Ich gebe dir vollkommen recht, Ulli. Aber der Begriff Toleranz prägt sich einem Idealisten, der praktisch von Geburt an tolerant ist, auch dann ein, sobald er bemerkt, dass andere Menschen intolerant sind. Dann wirbt er für Toleranz, ein Wort, das er sonst womöglich nie in den Mund genommen hätte, das er vorher womöglich gar nicht gekannt hat. Weshalb sollte ich z. B. eine Muslima oder eine dragqueen nicht mögen, die mir nicht das Geringste angetan hat (Äußerlichkeiten spielen in diesen Fällen keine Rolle). Das will mir einfach nicht in den Sinn. Und in dem Falle, dass ich angegriffen würde von einer solchen Person, wäre es unsinnig, dem "ganzen Volk" gegenüber, allen Muslimen, allen dragqueens gegenüber, intolerant zu sein.
LG Annelie
( wird die Toleranz dauerhaft falsch kallibriert -
wird die Welt von Bösen und Dummen regiert
Dem stimme ich gerne zu!
LG, Alf
Hi Annelie,
also mir macht es Spass,und ein Versuch,Begriffe zu schärfen,er schadet nicht.So kurz wie möglich :
Toleranz von Geburt an kann es nicht geben.Sie ist eine Haltung,die gelernt werden muss, sie ist hohes
Zivilisationsgut.Es brauchte lange,sie in Zeiten der Aufklärung zu einem bedeutenden Wert zu entwickeln.
Toleranz ist ein exklusiv menschliches Phänomen Sie exstiert nicht bei Tieren.Wie auch ?
Ohne Intellekt keine Toleranz.
Ihrem Wesen nach ist Toleranz immer Reaktion.Sie überwindet menschliche Impulse,die uns als Spezies leider evolutionär auch gegeben sind: Feindseligkeit,Angst vor Fremdem,Sehnsucht nach Einfachheit und Abgrenzung.Auch Egoismus gilt es zu überwinden.Das Ich muss kleiner werden.
Ist das einmal verstanden,dann kann man Menschenwürde und Menschenrechte definieren.
Toleranz ist ein Sieg der Vernunft, nur mit Vernunft vorstellbar.Emotionen sind zu komplex und widersprüchlich.Sie können keine feste Basis sein.
Wäre die ganze Welt so,wie ich es mir wünsche,es gäbe keinen Grund für die Existenz von Toleranz.
Toleranz findet statt im Spannungsfeld von Ablehnung und Akzeptanz.
Sie ist ständiges Ringen, ist immer unter Legitimationsdruck.Nie ist sie statisch und für
alle Zeiten ausbuchstabiert . . . genau wie Ethik,Moral,mit der sie eng und vielschichtig
in Beziehung steht.
Mehr fällt mir gerade nicht ein.Ich halte das alles übrigens für sehr wichtig-
und erwarte,ganz tolerant und reflektiert,nicht unbedingt Übereinstimmung.
liebe Grüße
ulli
Wahrscheinlich hast du recht; aber möglicherweise siehst du den Begriff "Toleranz" auch zu komplex. Reicht es nicht, jedem anderen Menschen gegenüber unvoreingenommen gegenüberzutreten - es reicht, Ulli; aber es gibt Menschen, die treten dir auf die Füße, obwohl du von Natur aus unvoreingenommen bist; man denkt dann möglicherweise: Gut, derjenige hat heute einen schlechten Tag. Sollte dies aber mehrmals passieren, ziehst du dich von solchen Leuten zurück und machst dein eigenes Ding. Was ich absolut nicht leiden kann, ist dummfrech. Kinder sind das selten oder nie, sind meistens auch unvoreingenommen mir gegenüber. Aber ich habe schon viele Pleiten erlebt mit meiner Unvoreingenommenheit, Hilfsbereitschaft und Gutmütigkeit (manche nennen es vielleicht Dummheit, wenn man anderen hilft oder helfen will); aber ich bleibe nach wie vor allen Menschen gegenüber erst einmal unvoreingenommen (Fakten wie Fremde, andere Hautfarben, Obdachlose oder Superreiche spielen dabei überhaupt keine Rolle).
Liebe Grüße
Annelie
Danke Annelie für die Geduld.Mich der Austausch ein Stück weitergebracht.
liebe Grüße
ulli
Ganz meinerseits, Ulli; aufgrund deines zweiten, bedeutend längeren Kommentars habe auch ich dazugelernt und es ist wohl an mir, dir zu danken, dass du auf meine Einwände eingegangen bist.
Liebe Grüße
Annelie