Tanz der Zärtlichkeit

Bild von Werner Krotz
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Noch ungeboren warst du
und schon ahntest du,
dass Menschen einander hassen,
und durch deine ganze Kindheit
haben sie's dich spüren lassen.
Du zogest dich zurück
ins Reich der Fantasie
und sahst, an eine Grenze
kamst du hier nie.
Unerschöpflich ist die Quelle.
Spürst du es, das echte Leben,
das beginnt, wenn die Klischees verblassen?
Ist es schon so weit?
Kannst du ihn schon fassen,
den Tanz der Zärtlichkeit?

Nun bist du längst erwachsen,
hast Illusionen aufgegeben
und Haare auch gelassen.
In Partnerschaft und im Beruf
suchtest du das Glück,
und viele Konfrontationen
führten unter Schmerzen dich
zur Aufgabe, die du hier hast,
und zu ihrem Sinn zurück.
Unerschöpflich ist die Quelle.
Spürst du es, das echte Leben,
das beginnt, wenn die Klischees verblassen?
Ist es schon so weit?
Kannst du ihn schon fassen,
den Tanz der Zärtlichkeit?

Das Fernseh'n zeigt dir Tag für Tag,
dass Gewalt die Welt beherrscht,
soll sie ewig währen?
Nein, die Erde muss als Ganze
einen neuen Sinn gebären.
Der Tanz der jauchzenden Atome,
ist er für dich noch Schein?
Hast die Wende du vollzogen,
willst Geburtshelfer jetzt sein?
Unerschöpflich ist die Quelle.
Spürst du es, das echte Leben,
das beginnt, wenn die Klischees verblassen?
Ist es schon so weit?
Kannst du ihn schon fassen,
den Tanz der Zärtlichkeit?

Unerschöpflich ist die Quelle.
Spür es nur, das echte Leben,
das beginnt, wenn die Klischees verblassen!
Ja, es ist so weit!
Leben wir gelassen
den Tanz der Zärtlichkeit!

Dieses Gedicht habe ich am 15. Dezember 1993 geschrieben. Es bedarf noch einer Vertonung. Den allerletzten Refrain habe ich am 21. Juni 2016 dazugeschrieben.

Interne Verweise

Kommentare

29. Mai 2018

Sehr gutes Gedicht - da kann ich Dir nur zustimmen, Werner.

LG Marie

29. Mai 2018

Danke für Deine Zustimmung, Marie, und liebe Grüße!