Gedanken nach einer wichtigen Reise
Nach Jahren der Kindheit,
der Jugend, der Reife ...
... ein Mensch will mit Eifer
vor seine Zeit blicken:
zurück auf die Jahre
der Kindheit, der Jugend,
der Reife, des Alterns
der Frauen und Männer,
der Gräber der Ahnen.
Er findet das Land und
den Ort und die Gräber
der Seinen, zu denen
Gedanken von ihm sich
nur selten verliefen.
Mit glänzenden Augen
sieht er sie dort vor sich,
die strebsamen Männer,
die fleißigen Frauen
gebettet in Erde,
beschattet von Büschen,
aufstrebenden Bäumen -
weit weg von Bebauung,
von Arbeit und Lärm.
Er hat ihn gefunden,
den Schlussort der Ahnen,
in werdender Wildnis
auf grünendem Hügel.
Dort, wo sie nun weilen,
herrscht blühendes Leben,
nicht lebloser Tod.
© Willi Grigor, 2018
Aus dem Leben
Nach dem Besuch des sterbenden katholischen Friedhofs des vor dem 2. Weltkrieg blühenden Städtchens Mihaileni nahe der Grenze zur Ukraine.
Die Gedanken vor der Reise lesen Sie hier:
literatpro.de/gedicht/130818/vielleicht-find-ich-ihre-graeber