Gedicht k) Am Tag, als Michael Arnos Kanzlerin abdankte

Bild von Klaus Mattes
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Wir lagen küssend im Gras,
Das Herz voll rasanter Ideen,
Da sagte er fast wie im Spaß:
„Ich kann diese Museln hier nicht mehr sehn.“
Und Michas Krieg, er wurde bitter,
Er hielt alles fest, was er so sah:
Ein Meer aus Wichten und Fahnen.
Wir ahnten nicht, was danach dann geschah.

Am Tag, als Michas Kanzlerin fiel - und ihre Knilche zersprangen.
Am Tag, als Mutti ging - und die Muslime, sie bückten sich.
Das war ein grauer Tag und Micha versprach, es bessert sich.

Micha meinte: „Ich weiß, alles wird gut“
Und machte mir öfter noch Mut.
Ich redete mir es oft ein,
Mit unsrer Liebe wird alles noch gut.
Aber aus Michas Texten wurden Pamphlete,
Er fand keinen Halt mehr auf der schlürfen Bahn,
Die Leute begannen schon zu reden
Und keiner bot Michael Hilfe an.

Am Tag, als Michas Kanzlerin ging - und alle Glocken, die staubten.
Der Tag, als sie anfangs wippte und bald aus dem Sessel kippte.
Das war der Tag, den Michael uns lange versprochen hat.

Und als sie so krümelte, da schwoll es ganz schrill:
„Ich kann die Zukunft jetzt deutlich sehn“
Ich rief noch: „Aber deine Augen sind zu!“
Er konnte es nicht verstehen.
Ich hatte verloren, was immer mir half.
Das Leben, es geht einfach weiter,
Michael Arno hat also Recht und ich werde alt.

Der Tag, als Michael Arnos Kanzlerin fiel - und alle Türme, die flammten.
Der Tag, als dieser Neue kam - und unser Himmel, der brannte.
Das war ein schlimmer Tag, weil Micha von allen vergessen war.
Da da da Damm!

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[Anmerkung: Bitte nicht wieder mailen, dass das so ähnlich wie „Am Tag, als Conny Kramer starb“ von Juliane Werding ist - und dass der Tag damals auf „The Day They Drove Old Dixie Down“ von J. R. Robertson beruhte. Ist bekannt.]