Griechische Mythologie: Die Götter des Olymp und die besten Geschichten aus dem alten Griechenland
Die griechische Mythologie hat ein wirklich großes Kontingent an aufregenden Geschichten, fantastischen Figuren, Göttern und bekannten Namen. Finden Sie in diesem Artikel einen umfangreichen Einstieg in die Welt der griechischen Götter und der epischen Erzählungen.
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Die Götter des Olymp - die Olympioi
- Zeus - Der Herr des Hauses
- Hera - Hüterin der Ehe
- Poseidon - Gott des Meeres
- Demeter - eine weitere Schwester des Zeus
- Apollon - Chef der Musen
- Aphrodite - das Sexsymbol der Antike
- Artemis - Göttin des Waldes, des Mondes und der Jagd
- Athene - die Beschützerin von Odysseus
- Ares - der Verderber
- Hermes - natürlich nicht der Gott der Pakete
- Hephaistos - Gott des Feuers und der Metallkünstler
- Hestia - Göttin des Herdes
- Bücher Empfehlungen zum Thema
- Hades - Gott der griechischen Unterwelt
- Die Ilias und die Odyssee
- Ödipus – the Motherf**ker
- Herakles - der große Held
- Das goldene Vlies – Jason
- Im Himmel ist die Hölle los – Kampf der Titanen
Die Götter des Olymp - die Olympioi
Immer wenn unsere Ahnen - egal ob griechisch, nordisch, aztekisch oder mesopotamisch - sich etwas nicht erklären konnten, machten sie die Götter dafür verantwortlich. Wie fortschrittlich ihre Wissenschaftler auch waren, so konnten sie sich doch keinen Reim auf die Entstehung der Welt, der Wetterphänomene oder des Universums machen. Sie beschuldigten einen der Götter, dankten ihm dafür oder baten ihn darum. So ist das auch in der griechischen Mythologie.
Die olympischen Götter waren - wer hätte das gedacht - die Bewohner des Olymp. Der Olymp - das höchste Gebirge Griechenlands - bildet in der griechischen Mythologie das Himmelkonzept, trennt die Götter von den Menschen und ist Wohnort eben jener olympischen Götter, Halbgötter und ihrer Diener. Der Olymp ist - anders als zum Beispiel in der nordischen Mythologie »Asgard« - kein fiktiver Ort- das Gebirge gibt es wirklich. 12 Götter bilden die Hauptgötter der griechischen Mythologie und sind gleichzeitig die olympischen Götter:
Zeus - Der Herr des Hauses
Wer »Olymp« hört, denkt automatisch an Zeus. Er war der Chef: der, der mit Blitz und Donner umzugehen wusste, wie kein Zweiter. Er war der mächtigste Sohn des Titanen-Geschwisterpaares Kronos und Rhea, Frauenheld und Vater einer Vielzahl von Göttern und mythischen Wesen, die die antiken Griechen kannten. Kronos, selbst Sohn des Geschwisterpaares Gaia »die Erde« und Uranos »der Himmel« verschlang aus Angst vor Entmachtung die eigenen Kinder. Nur der jüngste und mächtigste - Zeus - entkam und befreite seine Geschwister. Dies brachte ihm die Gefolgschaft der Götter ein und den Zorn der Titanen.
Zeus wurden die Olympischen Spiele und seine Sieger geweiht und bei seinem Namen - »bei Zeus« - wurde geschworen.
Hera - Die Nummer zwei und Hüterin der Ehe
Hera ist eine der Wenigen, die sich von Zeus nicht alles gefallen und ihm seine Abenteuer nicht so einfach durchgehen ließ. Sie war ebenfalls eine Tochter von Kronos und Rhea und damit Schwester des Zeus. Als Frau des Zeus und Hüterin der Ehe oblag es ihr, bei Geburten um Beistand gebeten zu werden.
Sie galt als sehr rachsüchtig, setzte sie doch einigen von Zeus‘ unehelichen Kindern hart zur.
Poseidon - Bruder des Zeus und Gott des Meeres
Einer der durch Zeus geretteten Brüder, welcher vorher von seinem Vater Kronos verschlungen wurde. Poseidon unterstützte Zeus bei dieser Befreiung mit seinem Dreizack, Zeus besiegte Kronos und die Titanen mit seinen Blitzen endgültig.
Demeter - eine weitere Schwester des Zeus
Zuständig für die Fruchtbarkeit der Erde, des Getreides, der Saat und der Jahreszeiten war sie in der griechischen Mythologie eine wichtige Figur für die Menschen.
Apollon - Chef der Musen
Ein weiterer Sohn von Zeus und gleichzeitig Gott der Künste (insbesondere der Musik und Dichtung), Heilung, der sittlichen Reinigung und Mäßigung sowie der Weissagung. Er hatte aber auch andere wichtige Aufgaben und Fähigkeiten. So bescherte er den Griechen die Pest, als diese Troja belagerten, rettete gleichzeitig aber auch vor Gefahren und war der Sühnegott. Er stand den 9 Musen - den Musagetes - vor.
Aphrodite - das Sexsymbol der Antike
Oft als die „Schaumgeborene“ bezeichnet, gilt als das Sexsymbol der Götterwelt schlechthin. Nicht umsonst gelten einige Mittelchen als Aphrodisiakum. Auch sie gehört in den Olymp, denn in den meisten Erzählungen ist sie die Tochter von wem wohl - richtig - von Zeus. Allerdings ist sie auch so eitel, dass sie dafür sorgt, dass Troja dem Erdboden gleich gemacht wird. Sie versprach dem Trojaner Paris die schöne Helena, der sich dies unerlaubt aneignete. Daraufhin rückte ein riesiges griechisches Heer an und Aus war’s mit Troja.
Artemis - Göttin des Waldes, des Mondes und der Jagd
Neben ihren göttlichen Aufgaben bezüglich Wald, Mond und Jagd war sie auch die Hüterin der Frauen und Kinder. Sie ist Tochter des Zeus und eine der wichtigsten Göttinnen der griechischen Mythologie. Sie verwandelte ihre liebste Gefährtin Kallisto - nachdem diese von Zeus vergewaltigt wurden war und ein Kind gebar - in einen Bären und verjagte sie. Eine entjungferte Anhängerin duldete Artemis nicht. Zeus setzte Kallisto in den Himmel, wo sie auch heute noch als »große Bärin« zu betrachten ist.
Athene - die Beschützerin von Odysseus
Kaum eine Göttin hatte so viel zu tun, wie Athene, denn sie war Schutzgöttin Athens, Göttin der Städte, des Kampfgeschickes und der Strategie und Göttin und Bewahrerin der Wissenschaft. Sie beschützte Odysseus bei seinen Abenteuern und half anderen Helden bei deren Unterfangen. Und wer eine anderen etwas erklärt, das dieser schon weiß, hat von je her die ein oder andere Eule nach Athen geschleppt.
Ares - der Verderber
Sein Name verheißt nichts Gutes. Ares- ein Gott, dessen Aufgabengebiet der schreckliche Krieg, das Blutbad und das Massaker war. Ein ehelicher Sohn von Zeus, der sich am Krieg, Blutvergießen und Brutalität ergötzte. Er zog mit den wilden Tieren, war selbst nicht zu bändigen und verbündete sich mit den dunklen Göttern (Hades, Ker und Ate) der griechischen Mythologie.
Hermes - natürlich nicht der Gott der Pakete
Nein, der griechische Gott Hermes war nicht für den Paketversand zuständig. Trotzdem - er war Gott des Verkehrs, der Reisenden und Kaufleute- gleichzeitig unter anderem aber auch der Diebe (was in der griechischen Mythologie nicht gleichbedeutend mit »Kaufleute« gemeint war)
Hermes verkündete die Gebote von Zeus und führte Verstorbene in den »Hades« - die Unterwelt, die genauso wie ihr Gott hieß.
Hephaistos - Gott des Feuers und der Metallkünstler
Klein und hässlich kam er auf die Welt und schrie dabei so sehr, dass er von seiner Mutter Hera vom Olymp geschleudert wurde. Von Meernymphen gerettet, lernte er von ihnen auch die Schmiedekunst. Als Erwachsener schickte er Hera einen goldenen Thron, der sie - sobald sie sich daraufgesetzt hatte - hielt und nicht wieder losließ. Seine Eintrittskarte in den Olymp- denn nur auf Bitten der anderen Götter kehrte Hephaistos in den Olymp zurück und befreite seine Mutter aus dem unsäglichen Thron.
Hestia - Göttin des Familien- und Staatsherdes, des Herd- und Opferfeuers
Kronos, Vater des Zeus, hatte auch sie verschlungen. Allerdings wurde Hestia nicht von Zeus, sondern durch eine List ihrer Mutter Rhea gerettet. Ewige Jungfräulichkeit geschworen, wies Zeus ihr den Platz »mitten im Haus« zu. Ein späterer Vergewaltigungsversuch durch Priapos misslang, weshalb sie als ewige Jungfrau in die griechische Mythologie eingehen konnte.
Hades - Der düstere Hundeführer und Gott der griechischen Unterwelt
Er ist der älteste Bruder des Zeus‘. Nachdem sie gemeinsam ihren Vater Kronos besiegt hatten, regierte er die griechische Unterwelt. Sein treuer, dreiköpfiger Wachhund hörte auf den schönen Namen Kerberos oder Zerberus. Der unerbittliche Gott unterschied nicht zwischen Arm und Reich, herrschend oder versklavt. Alles in allem war er somit der wohl gerechteste Gott Griechenland, denn die Bösesten ließ er nach dem Tod im Fluss der ewigen Qualen vermodern.
Dummerweise sorgte seine Art und sein Domizil nicht gerade für Begeisterungsstürme bei den weiblichen Göttinnen, sodass Hades sich seine Nichte Persephone raubte und zu seiner Frau machte - mit Zeus‘ Erlaubnis natürlich.
Die Ilias und die Odyssee
Die beiden Werke Ilias und Odyssee werden dem großen Poeten Homer zugeordnet. Die Ilias ist dabei eines der ältesten Werke der griechischen Literatur. Sie berichtet ausschnittsweise über den 10 Jahre dauernden Trojanischen Krieg, der tatsächlich stattfand, allerdings 400 Jahre vor der Ilias. Auslöser des Kriegs war der Raub der griechischen Schönheit Helena durch den Trojaner Paris und die Belagerung Trojas durch die Griechen. Dank Odysseus´ List mit dem falschen Pferd, gelang es den Griechen Helena zurückzuholen und Troja zu zerstören.
Viele berühmte Krieger wie Agamemnon, Achilles – der mit der Ferse – Menelaos, Hektor und Odysseus rauben sich gegenseitig Frauen und bekämpfen einander. Die Götter greifen in den Krieg mit zwei gegensätzlichen Lagern ein. Eines steht auf der Seite der Griechen und ein anderes bei Troja, denn Zeus will die Zerstörung Trojas während Athene, Hera und Aphrodite das zu verhindern versuchen. Archilles, der stärkste Grieche, tötet und schändet die Leiche Hektors durch Schleifen, was in wort- und bildreichen Beschreibungen anschaulich nahegebracht wird.
Als Strafe für die Sache mit dem Pferd darf Odysseus 10 Jahre lang auf dem Meer herumirren, bevor dieser wieder in seiner Heimat Ithaka eintrifft. Diese Reise wird zur wahren Odyssee. Über die Irrfahrt berichtet Odysseus des Langen und Breiten: von dem Menschenfresser, von der Zauberin Circe, die ihn be-circ-te, von Scylla und Charybdis. Und dann wäre noch die treue Penelope – nein, nicht Cruz – Königin von Ithaka und Odysseus‘ Frau, die sich alle nervigen Freier vom Hals hält.
Ödipus – the Motherf**ker
Der klassische Fall im Jurastudium für den §173 StGB hat seinen Ursprung in dieser Geschichte. Ödipus, Königssohn aus Theben, wächst unwissend seiner Herkunft im Ausland auf. Ödipus ist nämlich aus Angst, seinen Adoptivvater zu töten zurück nach Theben geflohen. Nach Ableben des leiblichen Papas, was Sohnemann unbekannterweise im Streit verursacht, trifft Ödipus dann zufällig auf Mama Iokaste. Sie muss ihn heiraten, weil er Theben von einer Sphinx befreit. Das war selbst für das tolerante Griechenland schwere Kost, waren es doch Menschen und keine Götter die Unzucht betrieben und außerdem Mutter und Sohn. Das Ende scheint logisch: die Mutter hat sich in Scham selbst gerichtet, Sohnemann sich die Augen ausgestochen. Sophokles selbst lobte das Drama als eines der besten Stücke - außer den eigenen natürlich - und Jim Morrison verwendete die Geschichte des Ödipus als Rahmen für »The End«
Herakles - der große Held
Der größte und wahrscheinlich berühmteste Held der Griechen ist und bleibt Herakles. Hier kommt wieder Zeus ins Spiel, denn der alte Schwerenöter nahm sich die menschliche Alkmene, die Mutter Herakles‘. Hera machte Herakles das Leben stets madig, indem sie ihm immer wieder Monster und Dämonen auf den Leib hetzte oder auch mal den Wahnsinn anhexte. So erschlug Herakles seine zweite Frau. Als Wiedergutmachung musste er die berühmten „12 Taten des Herakles“ absolvieren. Wiederum überraschen die antiken Griechen mit einem unerwarteten Ende. Heraklas ließ sich im Wahnsinn verbrennen, erlangte dadurch aber Unsterblichkeit und wurde ein Olymp-Bewohner.
Das goldene Vlies – Jason
Wenn man was versprochen hat, sollte man es auch halten. König Pelias von Thessalien verspricht seinem Neffen Jason seinen Thron, wenn der ihm das Goldene Vlies bringe. Dieses befindet sich aber in der Hand von König Aietes aus Kolchis. Jason schippert mit vielen Helden auf seinem Schiff Argo dahin. Aietes Tocher Medea schenkt Jason das Fell ohne Erlaubnis des Vaters. Jason muss aber versprechen Medea zu heiraten. Beide fliehen zurück nach Thessalien und fordern vom König wie versprochen den Thron. Als dieser sich weigert, muss Pelias dran glauiben. Und wieder fliehen beide. Im Exil bricht Jason sein Eheversprechen und sucht sich eine andere.
Im Himmel ist die Hölle los – Kampf der Titanen
Uranos, Herrscher des Himmels und Gaia, Herrscherin der Erde, waren ein ganz normales göttliches Ehepaar - Geschwister, unsterblich, rachsüchtig und nicht sonderlich kinderlieb. Kronos sperrte einige seiner Kinder ein. Gaia schmiedete ein Mordkomplott. Die Ausführenden sollten auch gemeinsame Kinder sein, die Titanen. Nesthäkchen Kronos schnitt Uranos daraufhin seine göttlichen Genitalien ab und sperrt Papa und alle Geschwisteraußer den Titanen ein. Wie der Vater so der Sohn. Und weil dem so ist, hatte Kronos mit Schwester Rhea Kinder, die wir als olympische Götter kennen. Kronos fraß seine Söhne auf Poseidon und Hades auf. Zeus aber entkam und befreite die Brüder. Aus Rache krachte es ordentlich im Olymp und Kronos und seine Titanenbrüder wurden ihrerseits eingekerkert oder erhielten Strafen in Form von abzuleistenden Sozialstunden: Atlas muss den Uranos, den Himmel, stützen. Prometheus wurde in Ketten gelegt und diente als Vogelfutter und Kronos wurde mit einem Blitz aus Zeus‘ Donnerkeil gegrillt.
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