Auf allerhöchsten Rat

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von Heide Nöchel (noé)

Wie bist du, Tod, so sanft und leise,
reichst im Sterben gütig deine Hand
und hältst die meine, damit ich nicht
den Weg verlier auf meiner Reise
in das gelobte, schmerzbefreite Land.
Du tust nur gütig deine Pflicht

und bietest Trost der armen Seele,
die doch so sehr am Dasein hängt,
weil sie das Unbekannte scheut.
Du sorgst dafür, dass nichts sie quäle,
sie einengt, hindert und bedrängt,
sie nichts mehr lähmt und ihr Gefühl betäubt.

So sinnenreich lässt du sie neu erleben,
was sie schon kannte vor so langer Zeit,
bevor sie diese laute Welt betrat.
Du machst den Weg vor ihrem Fuße eben,
machst es ihr leicht und sie bereit,
geleitest sie auf allerhöchsten Rat.

© noé 2020

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