Wie bist du, Tod, so sanft und leise,
reichst im Sterben gütig deine Hand
und hältst die meine, damit ich nicht
den Weg verlier auf meiner Reise
in das gelobte, schmerzbefreite Land.
Du tust nur gütig deine Pflicht
und bietest Trost der armen Seele,
die doch so sehr am Dasein hängt,
weil sie das Unbekannte scheut.
Du sorgst dafür, dass nichts sie quäle,
sie einengt, hindert und bedrängt,
sie nichts mehr lähmt und ihr Gefühl betäubt.
So sinnenreich lässt du sie neu erleben,
was sie schon kannte vor so langer Zeit,
bevor sie diese laute Welt betrat.
Du machst den Weg vor ihrem Fuße eben,
machst es ihr leicht und sie bereit,
geleitest sie auf allerhöchsten Rat.
© noé 2020
Kommentare
Der Tod, es kann ja nichts dafür:
Er öffnet - eine neue Tür ...
LG Axel
Exakt so.
genial...
Der TOD, er kann Erlöser sein,
befreit von Schmerz und Angst und Pein,
doch er belastet uns auch sehr,
denn Abschied nehmen fällt so schwer ...
LG Marie
Ich weiß, Marie.
Aber das gilt "nur" für die Hinterbliebenen, nicht für den Betroffenen selbst.
Vielen Dank für deinen Kommentar!
Dein Gedicht ist Licht - für eine alte, aber klar geschaute Sicht.
Es muss in dir brennen, was du in anderen entzünden willst !
Das ist dir gelungen. Danke.
HG Olaf
Gefällt mir ausgezeichnet weil Schnörkellos mit tiefem Sinn. Ganz nach meinem Geschmack.
LG Horst
Vielen Dank Horst, Olaf, Marie, Alf und Axel für eure Kommentare und vor allem für euer Interesse!
Einfach nur unfassbar gut! Da floß so manche Träne
während der Lektüre. Es berührt immens. Danke.
Herzliche Grüße von Paddy (auch Schwermut und
Melancholie gehören zu unserem aktiven Leben)