Ausgebleicht
Verdorrter Baum, ganz ausgebleicht
stehst du inmitten öden Nichts;
selbst Vögel meiden dein Geäst,
dein totes Holz hält sie nicht fest.
Du bist ein Raub des Sonnenlichts,
die Liebe hat nicht ausgereicht.
Nur Steine häuft dein Stamm um sich,
der Wind rollt sie an deinen Fuß.
Sie grollen in der Wüstenei,
ein wenig Trauer ist dabei.
Von fernem Leben spricht der Gruß,
von Leben, dessen Bild dir glich.
Ganz ausgebleicht, im roten Sand,
sieht niemand deine einst'ge Pracht
voll üppig grünem Blättersegen -
da schütztest du noch viele Leben!
Als flehtest du zu höh'rer Macht,
reckst du zum Himmel weiß die Hand.
© noé/2014 Alle Rechte bei der Autorin.
Kommentare
Wow! Na, das ist ja mal eine "Naturbeschreibung" der absolut kunstvollen Art! toll, Noé"
Liebe Grüße
Cori
Perfekt den Zustand „Ausgebleicht“
Hier beschrieben. Leicht erreicht!
LG Axel
Liebe Noe, dies ist wundervoll geschrieben, herzlichen Dank und liebe Grüße!
Ihr lieben Drei! Seid herzlich bedankt für eure Kommentare! Seltsam, dass ich darüber keine Benachrichtigung erhielt und sie erst durch meine "Brutpflege" entdeckte. Ich freue mich über sie sehr! Ich glaube, ich begehe dann mal vorsichtshalber auch meine anderen "grünen Auen".
Einzigartig, wirklich unglaublich gut beschrieben!
Herzliche Grüße,
Angélique
Vielen Dank, Angélique!