HERBEIGEFÜHLTER FRÜHLING

Bild von ffolcus
Bibliothek

oder: Ein Winterendgedicht

Noch nebelt nimmersatter Dunst
durch Wald und anverwandtes Land,
webt moosbegleitet braunes Laub
mit Totholz kühle Teppichböden.
Wir aber spürn schon Künftiges.

Wenn wieder wohlig warmer Hauch
voll Klängen, Knospen und Kaskaden
vertrauter Düfte uns umfangen,
wächst auch, stets heiter uns umkreisend,
voll Freude samtner Seelentaumel.

Kein zaghaft banges Blühen wird`s!
Wild wundernd wollen wir es horten,
wild wuchernd wollen wir uns biegen
Anemonen gleich im Buschwind,
festgezurrt in Grün und Weiß.

Lichtrausch-Launen voller Macht
erwecken sanften Sonnendurst,
frei ahnend schon der Wärme Strom.
Was kalt war, weicht der Lebenskraft
des Frühlings, des ersehnten Sommers.

vcj