Kein Titel

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jeden tag werd ich ein bisschen älter,
ein blatt, das runter fällt,
das klima um mich rum, scheint mir, wird kälter,
in der aussenwelt.

oft freu ich mich aufs ende langer tage
und dann frag ich mich,
was hält uns noch so gleichsam in der waage,
warum lieb ich dich.

es kommt auch vor, in anbetracht der lage,
da denk ich - ich zerbrich,
und ich such vergebens antwort auf die frage,
warum liebst du mich.

oft lausche ich den worten fremder münder,
ich denk für den moment,
oft ist die antwort schlichtweg viel gesünder,
wenn man sie nicht kennt.

irgendwie, so glaub ich jetzt erst zu verstehn,
die schönheit - etwas nicht zu sehn,
wie gut die wahrheit mir scheint -
hat man sie erst verneint.
irgendwie, so lohnts sich, alles zu verdrehn,
die welt wird friedlich, wird so schön,
ist sie nicht länger mein problem -
kann sie ruhig untergehn.

ich fühl mich nicht allein mit all den fragen
und ich frag mich dann,
was würde wohl ein jemand dazu sagen,
ders nicht ertragen kann.

oft ist man zu beschäftigt mit den dingen,
die meist belanglos sind,
sie hüten uns vor einem blick nach innen,
wo ein lied verklingt.

am besten wärs, sie niemals zu erwähnen,
weil mans dir niemals dankt,
die gründe aufzuzählen, an all denen
diese menschheit krankt.

es fällt dem herz nicht schwer, sich zu erweichen,
weil ich ein guter bin,
doch sprich mich niemals an - auf all die leichen -
über die ich ging.

irgendwie, so glaub ich jetzt erst zu verstehn,
die schönheit - etwas nicht zu sehn,
wie gut die wahrheit mir scheint -
hat man sie erst verneint.
irgendwie, so lohnts sich, alles zu verdrehn,
die welt wird friedlich, wird so schön,
es wär gelogen, unterstellt,
dass sie mir nicht gefällt.

// Kein Titel
// 29.5.2021

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