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Bild von VluxandtheUniverse
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Durch die schubsenden, drängenden Massen
meiner Mitmenschen schlängelnd
Federleicht &fahrig tapsend den Asphalt entlang
Die Beine die meine Gestalt nicht stabil am Erdboden haften lassen wollen
Blasen an den Füßen und die schwere Tasche tollpatschig an meine Brust gepresst
Trage ich zusätzlich die drückende Erkenntnis mit mir
Nicht in der Lage bin ich mir den Atem nicht drosseln zu lassen
Heiß, kalt, Schweißnass und fröstelnd bin ich sowohl taub als blind
Meine Körper dumpf und mir im Weg stehend
Verzweifelt bin ich mit meinem Wissen mit dem ein jeder hier mir völlig gleich gesinnt
Doch so tapfer aufrecht seiner Wege stampft
So gleichen sich die Wege
So stärkt sich dort die Solidarität, Zusammenhalt und Stärke
Welche mir doch nur die Kräfte rauben
Wer weiß was alle zu wissen glauben, wer sich das Bewusstsein teilt und sich wacker hinterher zu hoppeln traut und trotzdem nicht mit der Erkenntnis einig sein kann
Der ist was?
Ein mangelhaftes Individuum, ein hysterisches Elend und zu rein gar nichts tauglich das uns alle gelegentlich so ziemlich alles Vergessen lassen könnte
So hallt es doch durch den Gulli und auch an jeder Straßenecke
Verschämt unter der schützenden Bettdecke, durch die Blume geformt zu künstlichem Mitleid
Und auch das kann ich sehr gut verstehen
Zu viel zu viel mir gänzlich Unverständlichen zählt
Warum ich die Erkenntnis zu markant an mir zu kleben scheint, mich umklammernd wie die Geborgenheit, die ich nicht ertragen kann
Und ich sonst so wenig fühlen kann
Außer das
Was ein jeder weiß
Zu wissen glaubt
Was einfach viel zu vieles ist
Für das es hier im Leben drin auch nicht die richtigen Worte geben kann
Da ein jeder diese eine Erkenntnis wohl irgendwann einmal auf den rechten Fleck zu hieven vermag
So wünsch ich mir doch nur mehr sehnlichst
Das dies doch meine Wahrheit sein könnte
P

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24. Sep 2020

Sprach- u. informationsreich !
HG Olaf