(Über die Sinnlosigkeit von Arbeit)
Desillusionierend wie die Arbeit nun mal ist, kommt man ihr nach, weil sie das einzige ist was man erreichen kann. Wer ihr nicht nachkommt, sondern sich um die wahren Belange des Lebens kümmert, der wird geächtet, der darf verhungern! Und noch eines: wenn man das Glück hat, arbeiten zu dürfen, dann muss man sich zurückhalten, etwas gegen jene zu äußern, die sie zu vergeben haben!
Denn die Arbeit hat, außer dem Broterwerb, noch einen weiteren Vorzug: sie liefert uns der Abhängigkeit von Despoten aus! Ob sie nun klein oder groß sind, das spielt nur eine untergeordnete Rolle. Augenfällig ist aber unbedingt – und das muss auch so sein –, daß der sogenannte Arbeitgeber die Arbeit ja nicht nur vergibt, um etwas Gutes zu tun!
Er setzt sich doch gleichzeitig auch an eine Stelle, von der aus er ganz hervorragend seinem Bedürfnis nach Dominanz nachkommen kann. Er sorgt für Ordnung! Er ist an reibungslosen Abläufen interessiert! Er bestimmt was die Moral ist! Er sagt wo‘s langgeht! Er bestraft die Unwilligen! Wobei Letzteres nicht den unattraktivsten Teil seiner Aufgaben darstellt!
Für den Arbeitnehmer dagegen sind ganz andere Dinge wichtig! Er hat da zu sein, verfügbar, wenn „man“ ihn braucht! Er hat die ihm gestellten Aufgaben ohne Murren zu bewältigen! Er darf die Ziele des Betriebs nicht anzweifeln (in Frage stellen), egal in welchem Zweig er tätig ist, ob er nun Gifte, Waffen oder Windeln herstellt! Er muss auf den guten Ruf seines Betriebes achten!
Und: er muss auch dafür sorgen, daß er seinesgleichen immer fleißig reproduziert, damit immer genug Menschenmaterial vorhanden ist, für den „Freien Markt“. Daneben ist er gehalten seine Fortbildung zu betreiben! Stets soll er, lerneifrig, die neuesten Konzernparolen auswendig lernen, damit er seinen Pflichten immer, getreu irgendwelchen Vorgaben, nachkommen kann.
Inzwischen verändert sich unbemerkt die Welt – immer zum Wohl der arbeitenden Bevölkerung, versteht sich! Die Mächtigen achten darauf, daß alles im Rahmen bleibt! Sie kaufen, bestechen, erpressen, nach Herzenslust und wer dagegen aufbegehrt wird wegrationalisiert. Rationalisieren kommt von „Ratio“, das bedeutet „Vernunft“ und hat mit dem richtigen Denken so viel zu tun, wie der liebe Teufel mit dem bösen Gott, oder auch wie man‘s nimmt!
Aber das geht jene, die damit beschäftigt sind zu arbeiten und sich zu reproduzieren, nichts an! Ihre Ziele sind leicht erkennbar. Auch dafür ist es erst gar nicht nötig zu denken! Dafür reichen Gefühle völlig aus! Zum Beispiel das Gefühl für Takt…! Denn, die Taktlosigkeit tritt immer dann gerne in Kraft, wenn man Einflussbereiche, Reviere, gefährdet und damit rechnen muss, sogleich von einem Räuber angefallen zu werden.
Da beschränkt man sich doch lieber aufs Aasfressen! Haltet die Augen offen, wo euch ein großes Tier etwas übrig gelassen hat, seid ihr befugt an den Knochen zu nagen. Streitet euch mit den Geiern um die Reste orgiastischer Festmahle, dann seid ihr auf dem richtigen Weg – und wenn man euch eines Tages einen billigeren Ersatz vor die Nase stellt, dann geht fromm auf die Knie und seid dankbar, daß man euch grade noch so am Leben lässt.
Kommentare
Zum Glück ist Markt-Wirtschaft sozial!
(Betont doch stets das Kapital ...)
LG Axel
Harharr - Du sagst es !
LG Alf