Jedes kleinste Teilchen auf dieser Erde, jedes Wesen, jede Pflanze und selbst die scheinbar tote Materie ist ein Teil der göttlichen Matrix, die alles ist und überall. Jedes Wesen hat seinen Platz, geht seinen Weg, lebt sein Leben.
Jedes Wesen folgt seinen Instinkten. Nur so kann das Zusammenleben verschiedener Arten, die aufeinander angewiesen sind, funktionieren.
Bei den höheren Lebewesen lassen sich jedoch unterschiedliche Charakterzüge erkennen. So folgen z.B. die meisten Schafe dem Herdentrieb, es gibt aber einige, die lieber eigene Wege gehen. Bei unseren Haustieren wie Hunden und Katzen sieht man es noch deutlicher.
Tiere haben außerdem die Fähigkeit, Werkzeuge zu benutzen oder in Rudeln gemeinsam zu jagen. Dazu gehört eine Verteilung der Rollen und ein sich Abstimmen untereinander. Der Verstand, das Verstehen der Zusammenhänge, ist also nicht nur dem Menschen gegeben.
Vor einiger Zeit las ich die Zeilen eines Indianers. Sie lauteten in etwa so:
Ich sitze an einem See und angle. Die Weißen wollen, dass ich in ihrer Stadt arbeite, Geld verdiene, mir dafür ein Auto kaufe, mit dem ich dann im Urlaub an den See fahre, um zu angeln.
Ich sitze schon am See und angle!
Was wäre, wenn wir sitzen geblieben wären?
Wir werden in diese Welt hineingeboren und so, wie jedes Wesen, tragen wir ein tiefes Urvertrauen in uns. Kleine Kinder sind ‚unschuldig’, weil sie noch in diesem Urvertrauen leben, nicht von der materiellen Welt beeinflusst wurden, und noch keinen Beitrag dazu geleistet haben.
Sie verlieren ihre Unschuld, verlassen in gewisser Weise das Paradies, sobald ihre Erziehung, die sie zu einem brauchbaren Teil der Gesellschaft machen soll, beginnt.
Sie hören auf das, was man ihnen sagt, nehmen es auf und als die Wahrheit an und entfernen sich immer mehr von sich selbst und verlieren damit ihr Vertrauen und ihre Verbindung zu der göttlichen Matrix.
Ist es so gewollt?
Es scheint fast, als wäre der Zustand des Erkennens und Verstehens, also der Verstand, eine Strafe.
Was wäre, wenn das Verstehen der Zusammenhänge, wenn der Verstand nicht gewachsen wäre in der langen Zeit der Menschheitsgeschichte?
Säßen wir dann noch immer am See, wären den Gewalten der Natur ausgesetzt, ohne uns vor ihnen schützen zu können?
Wir hätten nicht gelernt, uns einen trockenen Unterstand zu bauen, in dem wir vor Regen und Wind geschützt wären. Wir könnten keine Nahrung anbauen, sie haltbar machen, sondern wären darauf angewiesen zu essen, wenn es uns gelungen wäre, etwas Essbares zu finden.
Unser Verstand hat sich entwickelt als etwas, das unserem Körper, der unsere äußere Hülle ist und uns in dieser Welt repräsentiert, möglichst gute Bedingungen schafft.
Darüber haben wir beinahe vergessen, dass wir nicht nur einen Körper, sondern auch eine Seele haben, die mit der Energie des Universums in Verbindung steht. Wir legen so viel Wert darauf, unseren Körper zufriedenzustellen, ihm die bestmöglichen Bedingungen zu schaffen, dass unsere Seele von uns nicht mehr wahrgenommen wird.
Mit dem Beginn unserer Erziehung verlassen wir einen hellen, warmen Raum und befinden uns plötzlich in Kälte und Dunkelheit. Die Tür, die hinausführt, ist verschlossen. Wir drehen uns im Kreis, auf der Suche nach dem Ausgang.
Manchmal sehen wir einen schwachen Lichtschein, der in unseren dunklen Raum dringt. Er durchdringt die Dunkelheit und nicht selten erschrecken wir davor und drehen uns weiter, lenken uns ab mit dem, was unserem Körper scheinbar guttut, denn das Licht lässt uns erkennen und an dem zweifeln, was uns beigebracht wurde. Uns wurde von klein auf gesagt, dass, nur wer Leistung bringt, ein vollwertiges Mitglied unserer Gesellschaft ist, in der bloß die materiellen Dinge zählen. Wir sind nicht frei in unserem Denken und Handeln. Wir werden jeden Tag von unseren Mitmenschen beeinflusst. Politik, Medien, Religionen, die Wirtschaftskonzerne zeigen uns eine Welt, in der es allein darum geht, immer mehr materielle Güter anzuhäufen. Geld erfährt dabei so viel Wertschätzung, wie es sonst nur einem Gott zuteil wird.
Dass die Seele darunter leidet, merken wir oftmals erst dann, wenn sich Krankheit und körperliche Gebrechen einstellen und wir dadurch bedingt zur Ruhe kommen und die Zeit finden, in uns hineinzuhorchen und die Stille zu erfahren. Erst dann werden wir unserer Seele gewahr. Sie spricht zu uns durch unsere Intuition und stellt eine Verbindung zur göttlichen Matrix her.
Körper und Seele sind gleich wichtig, nur wenn sie im Einklang sind, geht es uns gut.
Wir erkennen, was wirklich wichtig ist in unserem Leben und wenden uns ab von dem, was dieses Gleichgewicht zerstört.
Ein Gleichgewicht in uns selbst führt zu einem Gleichgewicht in der Natur, denn unsere Seele bringt uns dazu zu erkennen, dass es unserem Körper reicht, einen warmen, trockenen Platz und so viel zu essen zu haben, um satt zu werden.