Passende Vergleiche

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von Alf Glocker

Wo Licht ist, ist auch Schatten! Was für den einen gut ist, ist für den anderen böse – ein echtes Gut oder Böse gibt es nicht ... Die einen sagen so, die anderen sagen so! Wenn man nur tolerant und friedensbereit ist, dann kann man auch etwas anerkennen, das böse scheint, weil es andere gefährdet und sogar etwas, das gut erscheint, weil es uns allen nützt. Das ist ganz wichtig, denn die Welt hat so viele Facetten, daß man sich gar nicht mehr auskennt, wenn man keinen eigenen (verbotenen) Kompass hat.

Es ist auch nicht so, daß das Darwinsche Prinzip bereits völlig anerkannt ist. Man MUSS es ja bezweifeln, da doch immer wieder Schwache, Dumme und Unfähige auf die Welt kommen. Da ist es wirklich logisch, daß der (Darwin) nicht Recht haben kann. Man darf das auch keineswegs so erklären: das Schwache, Dumme oder Unfähige lässt sich viel leichter produzieren, als das Kluge, Starke, Kreative. Wo kämen wir denn damit hin?

Dann dürfen wir natürlich auch niemals, nie, nicht sagen, daß es die Natur halt unablässig versucht, das Gute zu schaffen, das, wie wir ja jetzt wissen gar nicht das Gute ist, und wenn, dann ist es auch nicht besser als das Böse, weil es eben nur für die einen gut ist – für die Starken, die Klugen und die Kreativen. Für die Dummen, die Schwachen oder die Unfähigen ist es das noch lange nicht! Da ist es das Böse, weil es jemanden bloßstellt!

Sie halten sich sich lieber an das „andere“ Gute, weil es ihnen, der nicht schweigenden Mehrheit mehr nützt als das richtige Gute. So kommen auch sie zu ihrem Recht! Es können doch nicht IMMMER die Kreativen, die Starken und die Klugen alles für sich beanspruchen – zumindest die Richtung, in die es gehen soll. Nein, da sind wir beleidigt, weil das nämlich keine Gleichberechtigung ist. Und Gleichberechtigung ist der Grundpfeiler der Demokratie.

Deshalb müssen wir die Natur jetzt ja auch unterstützen und ihre wenigen gelungen Versuche, das Gute zu schaffen, das nicht gut, weil undemokratisch ist, wieder rechtzeitig auszumerzen, bevor es sich noch durchsetzt. Das können wir wahrlich nicht tolerieren! Das geht entschieden zu weit! Wir müssen schon noch darauf achten, daß alle hier, ob scheinbar gut, ob scheinbar schlecht zu gleichen Teilen berücksichtigt werden.

So ist es – wie wir spätestens seit Loriot wissen – sogar beim Kartenspiel, was sag ich (?), bei jedem Spiel so...Wenn Herr Müller-Lüdenscheidt gestochen hat und Herr Hoppenstedt, dann kommt Herr Oberdödel auch mal dran. So sind die Regeln in einer Demokratie. Wer daran rüttelt, ist intolerant, der gefährdet nicht nur den Staat, der gefährdet auch sich selbst. Auch Schachmeisterschaften müssten demnach sofort abgesagt werden!

Denn die Massen werden den „Erfolgreichen“ unbarmherzig zertrampeln und sie werden nicht fragen, ob er/sie/es ganz besonders begabt ist – das geht GAR NICHT! Wir sind nicht die Natur, wir sind MENSCHEN, und als solche haben wir die Pflicht jeden Dödelquatsch zu kultivieren. Das ist gut! Und nachdem gegen dieses „GUTE“ nichts weiter gesagt werden darf, sind wir uns schließlich doch noch einig geworden: ein Hoch auf die Grautöne!

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