Wohin verführen uns die Straßen der Welt? Mitten durch
unsere Sehnsüchte, unser Verlangen nach Leben, Lieben,
Lebendigkeit. Von Sehnsucht zu Verlangen, von Illusion zu
Traum erfinden wir uns neu auf den Straßen. Nur wer sich
treiben lässt, kommt an. Abseits der Schaufenster, Fassaden
lockt ein Versprechen auf Erneuerung durch Begegnung,
Spiegel unserer Phantasie. Es zieht uns auf die Straße zu
den dunklen Abgründen in uns selbst. Verlockung, Erwartung,
Verführung, werden wir dem nachgeben?
Folgen wir unseren Sinnen, dem Spiel von Zauber und Magie.
Treten wir ein in die Zwischenräume unseres ungelebten Lebens.
Suchen wir die wirkliche Heimat unserer Seele. Finden wir
Menschen, die einander erkennen in einer Geste, einem
geheimnisvollen Blick, einem sich ausbreitendem zaghaften
Lächeln, das sich um den anderen schlingt wie eine Einladung.
Fremde zieht es zueinander auf allen Straßen, auf denen wir
uns selbst nah sind. Das kurze flüchtige Wissen voneinander,
indem bereits alles enthalten ist, Anfang und Ende.
Das Leben beginnt in einem Moment der Bejahung.
Es hebt uns heraus aus dem Alltäglichen und den Nichttagen,
in denen die Stadt undurchdringlich scheint, sich vor uns
verschließt, an denen wir unerkannt zurück bleiben in
wehmütigen Erinnerungen, vergangenen Träumen.
Treten wir aus unseren inneren Räumen gut vorbereitet
in die Realität, entwickeln wir die Szenerie neu, lassen wir
uns ein auf eine neue Ordnung, ein neues Spiel, folgen wir
unserer grenzenlosen Neugier.