Hallo Leben!
Warum ich dir schreibe? Das kannst du dir wohl denken. Doch glaub bloß nicht, ich tu es, um mich zu entschuldigen. Nein, dich um Verzeihung bitten werde ich nicht, denn dafür gibt es keinen Grund. Wenn jemand sich entschuldigen sollte, dann bist du es.
Was fällt dir ein, mich so zu behandeln? Macht es dir Spaß, wie auf einen Spielball auf mich einzutreten? Zu deiner Marionette bin ich geworden, zu einer Figur, die du nach Lust und Laune nach deiner Pfeife tanzen lässt. Zu lange schon lasse ich es mir von dir gefallen, doch jetzt ist es vorbei. Wehren werde ich mich, darauf kannst du Gift nehmen.
Auf die Welt hast du mich zu deinem Vergnügen geholt, mich zur Demut vor dir erzogen. Ich habe es dir in der Vergangenheit nicht allzu schwer gemacht, mit mir zu tun und lassen, wonach dir gerade gewesen ist. Akzeptiert habe ich es, dein dummer Sklave zu sein, doch viel zu viele Male bist du zu weit gegangen.
Meinen Weg werde ich mir erkämpfen und wenn ich dich dabei verliere. Oder bildest du dir wirklich ein, du wärst mir so wertvoll? Nach all den Dingen, die ich dir verdanke?
Du warst nicht nur schlecht zu mir. Hast es verstanden, mich auf hohe Berge zu heben, um mich anschließend wieder von deren Spitze zu stoßen. So bist du eben. Nicht länger gebe ich mich mit dieser Floskel zufrieden.
Wenn es dir Freude bereitet, schreibe weiter an deinem Drama, doch ohne mich in seinem Mittelpunkt. Querlegen werde ich mich deinen Absichten, die Bedingungen werde ich nun stellen. Droh mir ruhig mit den Konsequenzen, ich habe keine Angst vor ihnen. Versuch mich doch zu beugen, es wird dir nicht gelingen.