Angespitzter Stumpfsinn und andere Doppeldeutigkeiten

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Die nackte Wahrheit 8

Der Aphoristiker ist der geistige Exhibitionist
unter den Denkern –
in kurzer Ausdrucksweise stellt er
die nackte Wahrheit zur Schau.

Wortgefechte –
Kollateralschäden der Wahrheit.

Die Wahrheit muss man sich leisten können –
die Lüge geht auf Kosten anderer.

Unterm Strich sind Halbwahrheiten
nur Bruchstücke geteilter Lügen.

Die nackte Wahrheit 9

Ein Sack voll vorgekauter Lügen
schluckt sich immer noch leichter,
als ein trockenes Körnchen Wahrheit.

Wer um des Frieden Willens lügt,
führt in Wahrheit nur Krieg mit sich selbst.

Hass metastasiert aus dem Geschwür der Lüge.

Die Wahrheit lässt nur einen Wunsch offen:
Sie nie erkannt zu haben.

Die nackte Wahrheit 10

In Wirklichkeit ist die Wahrheit nur
eine subjektive Empfindung
sich objektiv genug selbst belogen zu haben.

Die nackte Wahrheit ist die Obszönität
der gesitteten Gesellschaft.

Die Wahrheit
ist die Freiheit der Seele.

Im Paradies wuchs die Frucht der Lüge
am Stamm der Wahrheit.

Die nackte Wahrheit 11

Im rechten Licht
rückt die Wahrheit immer aus dem Fokus.

Innerhalb der Komfortzone
fühlt sich jede Wahrheit unbequem an.

Aus brüchigen Wahrheiten
lässt sich der geringste Profit schlagen.

Die bittere Wahrheit:
Manchmal muss man in den sauren Apfel beißen,
wenn man sich das Leben versüßen möchte.

12

Das kleine Glück

Das kleine Glück 13

Unter Druck schmiedet sich aus Glück
nur brüchiges Eisen.

Das Glück in kleinen Portionen
sättigt am längsten.

Viele Menschen glauben „Scherben bringen Glück“ –
nur hören die meisten mit Kopfzerbrechen auf,
wenn sie den ersten Sprung in der Schüssel haben.

Oft sucht man das Glück mit dem Fernglas,
obwohl mit einer Lupe mehr zu sehen wäre.

Das kleine Glück 14

Mit „ICH“ alleine schreibt sich noch lange nicht
„glücklICH.“

Ein großes Herz
findet das Glück auch in Kleinigkeiten.

Die größte Herausforderung der Menschheit ist nicht
das Glück zu finden, sondern sich dessen
bewusst zu werden.

Zwischen Herz und Kopf
wirkt das Glück immer schizophren.

15

Zeit bleibt
abzuleben

Zeit bleibt abzuleben 16

Zeit ist der Zins des guten Lebens –
nur sollte man sie auch sinnvoll anzulegen wissen.

Die Zukunft ist ein Meer aus Möglichkeiten
und nur die Wahl unserer Entscheidung bestimmt,
in welchen Dimensionen wir leben.

Wir malen uns bereits die Zukunft aus,
bevor wir Geschichte schreiben.

Wer nur an morgen denkt,
ist heute schon Geschichte.

Zeit bleibt abzuleben 17

Am Anfang ist das Ende immer das Nächste.

Jeden Moment ist unsere Vergangenheit
im Augenblick der Zukunft Vergessenheit.

Menschen ohne Zeit,
langweilen sich gern zum Zeitvertreib.

Wer in der Vergangenheit nur nach Fehlern sucht,
hat in der Zukunft nichts verloren.

Zeit bleibt abzuleben 18

Zeitgeiz –
Verschwendung des Lebens.

Ein Vorsatz ist der Entschluss,
auch in Zukunft die alte Ausreden zu verwenden.

Ein Neuanfang ist oft
das bessere Ende.

Die Ruhe macht die Zeit erträglich.

Zeit bleibt abzuleben 19

Wer an der Vergangenheit festhält,
geht im Strom der Zeit unter.

Nichts ist schöner und wertvoller als das Vergängliche.
Denn nur was vergänglich ist, schafft Erinnerung
und lässt uns wissen, dass das Leben in Ewigkeit
wertlos wäre.

Auch nur fürs Handumdrehen
sollte man sich Zeit nehmen.

Nicht jede Vergangenheit ist Perfekt –
zumindest dann nicht, wenn sie Präteritum ist.

20

Die Wurzel
der Dummheit

Die Wurzel der Dummheit 21

Ein einleuchtendes Argument
erhellt keine hohlen Birnen.

An Wissensdurst ist noch keiner ertrunken.

An Gedankensplitter infizieren sich nur Holzköpfe.

Je klüger man wird,
desto dümmer fühlt man sich.

Die Wurzel der Dummheit 22

Wer nicht denkt zur rechten Zeit,
muss glauben wie die Übrigkeit.

Hörensagen –
Orientierungshilfe für verblendete Idealisten.

Zu wenig Sinn
bedarf meist zu vieler Worte.

Gute Ratschläge gehen auf den Kopf,
schlechte unter die Gürtellinie.

Die Wurzel der Dummheit 23

Das Schicksal gedankenloser Menschen
wird im Lauf der Dinge zum Geschoss.

Geistige Brandstiftung ist umso gefährlicher,
je mehr Strohköpfe Feuer fangen.

Lesen bildet –
dennoch spricht Dummheit Bände,
ohne daraus etwas gelernt zu haben.

Wer mit Ehre seine Taten rechtfertigt,
entschuldigt nicht mal die eigene Dummheit.

Die Wurzel der Dummheit 24

Der kleingeistige Horizont
aphorisiert sich gerne selbst.

Ein begrenzter Geist
stößt sich leicht an Anstößigkeiten.

Schicksal ist nur,
wenn Dummheit Zufall wird.

Unvermögen nennt man Pech,
wenn der Arroganz die Einsicht fehlt.

Die Wurzel der Dummheit 25

Die Logik ist ein Schwert,
das an der Ignoranz der Dummheit zerschellt.

Ironie ist ein Feuer,
das im Keim der Dummheit erstickt.

Die Dummheit ist das Gaspedal
der festgefahrenen Meinung.

Wenn es um das Fressen von Weisheit geht,
geben manche schon zeitlebens den Löffel ab.

26

Erinnerungen
vergisst man nicht

Erinnerungen vergisst man nicht 27

Gedächtnislücken mit Stolpersteinen zu pflastern, verwehrt nur aufrechte Gedankengänge.

Nichts scheint uns fremder,
als die eigene Vergangenheit
voll verdrängter Erinnerungen.

Ohne Gefühle hätten unsere Erinnerungen
keine Zukunft.

Verleugnung ist die Vergangenheit
von Leuten ohne Zukunft.

Erinnerungen vergisst man nicht 28

Nur unsere Erinnerung
macht den Moment zur Wirklichkeit.

Die Kunst des Lebens besteht darin,
die Sehnsucht unserer Erinnerungen
mit Glück verbinden zu können.

Man muss die Geschichte hinterfragen,
um in Zukunft auch Antworten aus Erinnerungen zu gewinnen.

Manche Gerüche versprühen
die Düfte der Vergangenheit.

29

Mit der Natur
im Grünen

Mit der Natur im Grünen 30

Es wäre besser von der Natur zu lernen,
als durch sie eines Besseren belehrt zu werden.

Am eigenen Nabel wird sich die Schnur befinden,
mit der das Menschenkind
Mutter Natur erdrosselt.

Wer die Welt nur im Blickwinkel
eigener Vorstellungen betrachtet,
kann sie nur als Scheibe wahrnehmen.

Wer den Winter meidet,
hat die Blumen nicht verdient.

Mit der Natur im Grünen 31

Nur der Mensch läuft schneller
als seine eigene Evolution.

Den Tieren ist der Sinn gegeben, den Menschen
ist er frei. Doch solange der Mensch nach Sinn,
anstelle nach Erkenntnis sucht,
muss er den Tieren nacheifern.

Kein Lebewesen auf Erden müsste gerettet werden,
solange der Mensch sie nur mit Respekt behandelt.

Neugier liegt in der Natur der Menschen.
In der Gier daran sein Untergang.
32

Kindliches

Kindliches 33

Wo Kinderlachen,
da kein Unheil.

Ohne trotzige Kinder
gäbe es nur kleine Erwachsene.

Die Neugier eines Kindes
ist der Ursprung allen Wissens.
.

Die Fesseln der Kindheit
sind am engsten geschnürt.

Kindliches 34

Vorurteil ist ein Wort, das man erst lernt,
wenn man Kind-zu-sein verlernt.

Wenn wir auf unseren Wegen alles kaputt treten,
hinterlassen wir unseren Kindern
nur Spuren der Verwüstung.

Nicht das Älterwerden sollte man fürchten,
sondern, dass man verlernt Kind zu bleiben.

Keinem Gott schulden wir mehr Rechtfertigung,
als der Zukunft unserer Kinder.

35

Es menschelt

Es menschelt 36

Menschlichkeiten menscheln nicht.

Der Mensch ist das einzige Lebewesen,
das ständig nach dem Sinn des Lebens fragt
und doch am weitesten von allen davon entfernt ist.

Das Problem mit loyalen Menschen ist,
dass sie sich selbst dann noch für einsichtig halten,
wenn sie bereits beide Augen zugedrückt haben.

Wo Worte nicht auf Ohren treffen,
ist die Menschlichkeit verstummt.

Es menschelt 37

Toleranz ist keine Entscheidung,
sondern die Bedingung eines Menschen.

Der Wortschatz eines Volkes ist der einzige Schatz, dessen Wert verfällt, wenn er an Seltenheitswert
gewinnt.

Die Freiheit der Menschen
zeigt sich in ihrer Aktivität, passiv zu handeln.

Leute, bei denen Worte auf taube Ohren treffen,
sprechen immer dann am lautesten,
wenn sie gerade nicht gefragt werden.
Es menschelt 38

Fremde Federn sind der Schmuck
stilloser Menschen.

Missgunst –
des Menschen größtes Lob.

Auf Zehenspitzen bekommen
Minderwertigkeitsgefühle den größten Wahn.

Der Irrtum ist ein Privileg,
das Denken lenkt und der Mensch sein Eigen nennt.

39

Konforme
Komfortgesellschaft

Konforme Komfortgesellschaft 40

Nirgends lebt man einsamer,
gefährlicher und aufopferungsvoller,
als an der Speerspitze der Gesellschaft.

Der innere Kern hält die Welt am Laufen,
während sich die Oberschicht im Sonnenlicht profiliert.

Fehlt der Druck von oben,
bildet sich um heiße Luft der größte Wirbel.

Mitläufer überholter Vorstellungen
haben immer das Nachsehen,
wenn die Ziele anderer auf der Strecke bleiben.

Konforme Komfortgesellschaft 41

Heutzutage ist Qualität kein Maßstab
für Beständigkeit, sondern die Fähigkeit der Konzerne,
den Leuten suggestiv bewusst machen zu können,
dass man schon dann nicht mehr auf dem neusten Stand der Technik weilt, wenn man bis zum Ablauf seiner Gewährleistungsfrist wartet,
bevor man sich das Nachfolgermodell kauft.

Die Viskosität des Fortschritts:
Damals Religion –
heute Bürokratie.

Der Wirtschaft bestes Zugpferd
ist des Staates dümmster Esel.
.
Konforme Komfortgesellschaft 42

Das Loch der schwarzen Null
hat zwar keine Anziehungskraft,
dafür verschlingt es jede Wirtschaft.

Heikle Themen umgeht die gängige Meinung
auf Holzwegen.

Die Ignoranz im Zerrspiegel der Selbstreflexion
ist das Abbild einer Gesellschaft
aus gesichtslosen Individuen.

Das Diffusionsgefälle einer Zweiklassengesellschaft
erreicht sein Gleichgewicht erst
am Grad der maximaler Ungerechtigkeit.
Konforme Komfortgesellschaft 43

Eine stillstehende Wirtschaft
bringt den Ruhestand ins Wanken.

Der politische Einheitsbrei führt lediglich
zu radikalisierten Geschmacksverirrungen
innerhalb der Demokratie.

Der Individualitätsverdau einer nicht sättigbaren Konsumgesellschaft lässt die halbe Welt verhungern.

Am Puls der Zeit –
Herzrhythmusstörungen en vogue.

Konforme Komfortgesellschaft 44

Die Meinungsfreiheit ist der Spielraum
eines Volkes aus politischen Marionetten.

Die Kritik an fremden Kulturen
ist der Treppenwitz gegenwärtiger Diskriminierungen.

Gründlicher Journalismus muss gelegentlich auch Dreck aufwühlen.

Tradition braucht zwei Dinge:
Ein großes Herz
und einen ignoranten Geist.

Konforme Komfortgesellschaft 45

Demokratie ist eine Waffe –
in der Hand eines Kleinkindes.

Eine Politik, die Wahrheiten verdreht,
verdreht auch links zu rechts.
.

Eine Kulturschale mit digitalem Medium
garantiert optimales Wachstum einer Population
aus stereotypen Individuen.

Staatsverschuldung in Mode –
das Prêt-á-Porter des Mittelstands.

46

Das kämpfende
Herz

Das kämpfende Herz 47

Aus Herzensangelegenheiten wird nur Liebe,
wenn man sich bei Gelegenheit mit Herzen anlegt.

Die Liebe heilt
verwundete Zeiten.

Wer mit seinen Gefühlen haushält,
wird sich die Liebe nicht leisten können.

Die Liebe zu einem Menschen ist nur so stark,
wie die zu seiner schlechtesten Angewohnheit.

Das kämpfende Herz 48

Unser Verstand vermag hundert Sprachen
zu sprechen, unser Herz nur eine.

Stete Leere steinigt die Seele.
.

Einzigartig –
einzig eine Art von Einsamkeit.

Je mehr man um Anerkennung und Wertschätzung
eines Menschen kämpfen muss,
desto weniger ist es den Aufwand wert.

Das kämpfende Herz 49

Die Gier zerstört,
was das Herz begehrt.

Nur Liebe lässt die Seele atmen.
.

Aus Angst zu lieben
lässt den Mensch vereinsamen.

Träume sind die Kinder unserer Entscheidungen –
nur durch Liebe können sie erblühen.

50

Der Glaube
an Aufklärung

Der Glaube an Aufklärung 51

Guten Gewissens ans Bessere glauben,
anstatt gutgläubig Besserwissern zu vertrauen.

Kritik ist das einzige,
das man bereits beherrschen sollte,
bevor man sie übt.

Der Tod –
Metamorphose der Seele.

Triebe erkranken aus ihrer Verleugnung.

Der Glaube an Aufklärung 52

Der Glaube an das Gute
ist die Hintertür zur Hölle.

Ein starker Glaube wächst aus Zweifel,
ein schwacher aus Verzweiflung.

Die Tugend des Glaubens
ist die Geburt des Teufels.

Dem Geistesblitz folgt meist
ein Sturm der Entrüstung.

Der Glaube an Aufklärung 53

Irdischer Irrsinn
verirrt sich gern ins Überirdische.

Im Licht der Scheinheiligen
leuchtet des Teufels Antlitz am hellsten.

Ein guter Mensch zu sein heißt nicht,
ein guter Muslim, Christ, Hindu oder Buddhist zu sein.
Ein guter Mensch zu sein heißt,
ein guter Mensch zu sein.

Die göttlichste Kraft entfaltet nur ein freier Wille,
getrieben von reiner Vernunft und offenem Herzen.
Der Glaube an Aufklärung 54

Eine Religion die um ihren Glauben weiß,
kann Frieden schaffen.
Eine Religion die zu wissen glaubt,
ist blind und zerstörerisch.

Ohne Vernunft bleibt das Gebot ein Wunder
und ohne Gebot bliebe der Mensch vernünftig.

Viele Menschen warten auf Gott
und wissen nicht, dass er bereits in ihnen ist.

Kein Glaube an Gott fällt schwerer,
als der Glaube an die göttliche Kraft in einem selbst.

Der Glaube an Aufklärung 55

Ehre ist das Argument
des Teufels Handlung.

Hinter der Maske der Religionen
lassen sich die grässlichsten Grimassen schneiden.

Wer Gott im Tod erhofft,
hat das Leben nicht verstanden.

Nur der Zweifel bestimmt den Wert des Glaubens.

Der Glaube an Aufklärung 56

Gott gab den Menschen zwei Augen,
doch nur die Einäugigen glauben ihn zu sehen.

Blasphemie übt,
wer Glauben aus Ängsten schnürt.

Um im Schein der Demut mit falschem Stolz
zu glänzen, zieren goldene Kreuze die Hälse
manch´ gläubiger Menschen.

In der Hölle ist der Teufel König.

57

Impulsive Klänge
des Lebens

Impulsive Klänge des Lebens 58

Der längste Weg ist stets der nächste.

Ziele sind immer Kreuzungen, keine Sackgassen –
ob wir im Leben weiterkommen oder im Kreis laufen,
hängt von unseren Entscheidungen ab,
welche Wege wir einschlagen.

Nur wer Sichtweisen ändert,
wart sich Perspektiven.

Neid –
Endstation des Eifers.

Impulsive Klänge des Lebens 59

Die Fußnoten des Alltags
verleihen dem Leben lieblichen Klang.

Der Rückhalt ist der Vorstoß des Erfolges.

Je höher man wachsen will,
desto mehr sollte man sich um seine Wurzeln kümmern.

Ohne Ziele im Leben
ist jeder Weg der falsche.

Impulsive Klänge des Lebens 60

In der Bewegung ruht die Kraft im Gleichgewicht.

Wer Chancen in die Wüste schickt,
darf sich nicht wundern, wenn Bemühungen
im Sand verlaufen.

„Jetzt erst recht!“ –
Kampfgebrüll des Unrechts.

Deine Träume stehen dir nur im Weg,
solange du nicht an sie glaubst.

Impulsive Klänge des Lebens 61

Der Traum von Freiheit
fesselt unterdrückte Gedanken.

Auf Zielgeraden hilft es nicht
um Ecken zu denken.

Unbewusste Beschwörungen bleiben Illusionen
des Zufalls, wenn wir bewusst das Schicksal verfluchen.

Das Heimzahlen offener Rechnungen
zahlt sie nie aus.

Impulsive Klänge des Lebens 62

Extrawurst schafft Futterneid.

An führenden Händen
lässt sich leicht vom rechten Weg abkommen.

Ohne Erfahrung gewinnt nur die Angst an Bedeutung.

Reich ist nur,
wer durch das Leben selbst bescheiden wird.

Impulsive Klänge des Lebens 63

Wer wegen Kleinigkeiten immer gleich ein großes Fass aufmacht, wird schnell auf dem Trockenen sitzen.

Wer das Leben nicht aufsaugt,
ertrinkt darin.

Wer anderen ständig auf die Füße tritt,
steht selbst nur auf einem Bein.

Die größte Kraft
wächst aus der Asche alten Leids.

Impulsive Klänge des Lebens 64

Nur wer Frieden wahrt,
kann Kriege gewinnen.

Kreativität ist der Versuch,
Melodien Stimme, Bildern Klang
und Worten Farbe zu verleihen –
wenn das gelingt, nennt man es Kunst.

Ein Wunder lässt den Zufall wachsen,
wo Zufall nach Erklärung sucht.

Ein Freund lügt aus guten Absichten.
Ein guter Freund ist absichtlich ehrlich.
.
Impulsive Klänge des Lebens 65

Nur wer auch mal aneckt,
kann dauerhaft Eindrücke hinterlassen.

Wer sich ständig verbiegen muss,
verliert schnell sein Rückgrat.

Habgier raubt, was Bescheidenheit vermehrt –
es ist nur die Sicht auf Dinge,
die den Bettler zum König krönt.

Die Schönheit der Vergangenheit
ist der Schmerz der Gegenwart
und die Weisheit der Zukunft.
Impulsive Klänge des Lebens 66

Wer aus Rückschlägen gewinnt,
belohnt sich selbst.

Wer ständig über den Dingen stehen will,
verliert sich schnell selbst aus den Augen.

Nur wer Grenzen überschreitet,
schafft neue Verbindungen.

Ohne Illusion wäre die Wirklichkeit
bloß lieblose Realität.

Impulsive Klänge des Lebens 67

Der Ernst der Lage ergibt sich nicht aus der Art,
sondern aus der Anzahl seiner Auswege.

Tagträumereien –
Realitätsfluchten in nächtliche Wirklichkeiten.

Sich rechtfertigen bedeutet nicht das Recht zu haben, eine andere Meinung fertig zu machen.

Zuviel des Guten
ist zumindest weniger für Schlechtes.

68

Im Schein
der Weisheit

Im Schein der Weisheit 69

Man muss erst einen Kopf haben,
um sich einen machen zu können.

Mit Wissen gewinnt man Kriege,
mit Weisheit verhindert man sie.

Wer mit Angst argumentiert,
spricht wider der Freiheit.

Nichts weist einen mehr in die Schranken,
als eigene Erkenntnis.

Im Schein der Weisheit 70

Wer seine begangenen Fehler bereut,
wird sie nie überwinden.

Den Gebildeten gehört der Moment,
denen, die sich weiterbilden, gehört die Zukunft.

Das Produkt der Weisheit,
ist die Summe seiner Erfahrungen mit anderen zu teilen.

Der Weg zur Erkenntnis führt bergauf –
dem durch Denkanstöße ins Rollen gebrachte
Stein der Weisheit sollte man lieber nicht im Wege stehen.

71

Andere
Doppeldeutigkeiten

Andere Doppeldeutigkeiten 72

Lieber von Anfang an Dinge auf den Punkt gebracht,
als am Schluss Striche ziehen zu müssen.

Das Nachbeben des Augenzwinkerns
bringt den Ernst in schiefe Lage.

Wenn alles den Bach runter geht, ist es hilfreich,
wenn zumindest der Humor trocken bleibt.

Schicksale werden in Haaresbreiten gemessen.

Andere Doppeldeutigkeiten 73

Doppelt gedeutet
hält eindeutig besser.

Sarkasmus –
Selbstmord der Hoffnung.

Wer andere kopiert,
ist der Tinte nicht wert.

Das Mittelmaß der Dinge –
Frontlinie zwischen seinen Extremen.

74

Ende.

Angespitzter Stumpfsinn und andere Doppeldeutigkeiten