Allein in meinem Zimmer lieg ich da,
nackte Wände, verstaubte Böden,
und gedenke der Vergänglichkeit.
Deren Opfer ist die Heiterkeit,
aber auch die Traurigkeit,
und so ziemlich alles andere auch,
denn ihr einzig' Herrscher sei nur die Zeit.
Auch wir waren vergänglich, du und ich,
heiße Küsse, erfüllte Nächte,
und trieben entlang im Fluss des Lebens.
Entgegen allen Strebens
war uns längst gegebens,
dass die Zeit all dies endlich macht
und der Abschied keines Aufschub's mehr gewähr'.
Am Hafen standen wir mit schwachen Händen,
du so lieblich, fesselst mich.
Der nahenden Ferne zum Trotz entschlossen,
der Liebesströme, wie sie flossen,
geachtet wie wir sie genossen,
uns eines Tages wiederzusehen
und die Weltmeere durch unser Band zu teilen.
Keine Entfernung kann uns jemals trennen,
entzweite Körper, eine Seele.
Und gehört die ehemal'ge Zärtlichkeit
schon lange der Vergangenheit,
so obliegt der Zukunft keine Obrigkeit
zu entscheiden über ihr'n Verlauf,
und ich hoffe das große Warten vergehe schnell.
Kommentare
Die Zeit herrscht über alles hier ...
Dein Gedicht bezeugt es mir.
Liebe Grüße,
Annelie