Willkommen, mein Monat der windkühlen Tage,
willkommen in unserer hektischen Zeit!
Dass man dem Lauten, dem Grellen entsage,
dazu machst, nebelsanft, du uns bereit.
Oktober hat üppig und farbsatt geprahlt,
rotbuntes Laub großzügig verteilt,
Bäume und Büsche ganz prachtvoll bemalt,
bevor ihn sein übliches Schicksal ereilt.
Bescheiden und silbern kommst du nun daher,
und zeigst uns den Wert von innerer Wärme,
St. Martin mit seinem Lichtermeer
schenkt Kindern die Freude mit der Laterne.
Und heimlich, im Dunkel, in frostkalter Nacht,
setzt raureifbenetzt dieses Ahnen ein,
das jedes Jahr wieder die Sehnsucht entfacht:
Ganz bald schon wird wieder Weihnachten sein …
Doch du gibst uns Stille, Besinnlichkeit,
deine Nebel verhüllen, was das Auge sonst stört.
Das innere Auge, das machst du uns weit
und gibst uns, was unser Menschsein nährt.
© noé/2018