DER ENTKNURRTE BENZ

Bild zeigt Volker C. Jacoby
von Volker C. Jacoby

Mein Benz ist reparieret,
und fettigst eingeschmieret!
Ihm tat so gut dies Ölen,
dass nichts mir bleibt zum Nölen!

Zuvor gab es Perfides:
ihm fehlte was Liquides;
man hörte Quietschen, Knurren,
ein protestierend' Murren.

Nun kann er wieder laufen,
kein Prusten mehr, kein Schnaufen
beim Schalten seiner Gänge,
und ich gröl' Lobgesänge!

Es treibt ihn sein Getriebe
wie ich es bei ihm liebe,
auch surret sein Motor,
wie er’s tat stets zuvor!

Auch streckte ich die Fühler
weit aus nach einem Kühler
für ihn, so einen neuen.
Nun kann er sich dran freuen.

War auch ein Baby-Benz er,
ist in der Konsequenz er
so froh als wie ein Zeisig:
bald wird er runde dreißig!

Sein Rost ist zwar neuralgisch,
doch hochgradig nostalgisch,
und - abgesehn vom Rosten -
ist er vom Allerbosten!

vcj

(Anm.: Geschrieben 2014. Dieses Gedicht widme ich heute, am 3. Januar 2016, quasi als kleiner Ehren-Nachruf, meinem geliebten Schachtross, dem alten 190er Diesel Bj. '86, den ich 14 Jahre gefahren hatte, der dieses Jahr 30 geworden wäre, wenn ich ihn - leider, leider! - im April 2015 nicht wegen irreparablen Getriebeschadens hätte aufgeben müssen.)

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